Neue, vernetzte, medizinische Geräte und die Notwendigkeit, Daten vor Datenschutzverletzungen zu schützen, machen die Blockchain-Technologie mit ihrer umfassenden Sicherheitsinfrastruktur zur offensichtlichen Lösung für aufkommende digitale Abläufe und fortschrittliche Interoperabilität im Gesundheitswesen“, erklärt Kamaljit Behera, Transformational Health Industry Analyst beim US-Marktforschungsunternehmen Frost & Sullivan.
Die Blockchain sorge durch eine einzigartige Übereinstimmung der verteilten Netzwerke, die Verschlüsselungstechniken zum Minimieren von Cyberattacken einsetzt, für eine zusätzliche Sicherheitsschicht. „Blockchain mag zwar nicht das Allheilmittel für die Herausforderungen der Gesundheitsbranche darstellen, durch die Optimierung der derzeitigen Arbeitsprozesse hat sie aber das Potential, Milliarden US-Dollar einzusparen und einige hochpreisige Gatekeeper durch Disintermediation zu ersetzen“, ist Behera überzeugt. Das heißt im Klartext: Durch die Blockchain können heutige Vermittlungssstellen in der Wertschöpfungskette bedeutungslos werden und komplett entfallen.
Zum wichtigsten Impulsgeber für die Einführung der Blockchain-Technologie werde die „kontinuierliche digitale Demokratisierung von Pflegemodellen hin zum langerwarteten, persönlichen und ergebnisorientierten Behandlungsparadigma“, so der Analyst.
Darüber hinaus können seiner Einschätzung nach neue Möglichkeiten zur Entwicklung einer digitalen Gesundheitsökonomie entstehen, namentlich durch die Konvergenz von Blockchain mit innovativen Technologien wie künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen, mHealth und dem Internet der medizinischen Dinge. Behera: „Im Kern liefert Blockchain das Potenzial einer gemeinsamen Plattform, die das Zusammenspiel im Gesundheitswesen dezentralisiert und gleichzeitig die Zugangskontrolle, Authentizität und Integrität sicherstellt, während der Branche revolutionäre Möglichkeiten für ein werteorientiertes Pflege- und Vergütungsmodell vorgestellt werden.“
Die Gesundheitsbranche müsse Blockchain-Konsortien einrichten, um Partnerschaften zu ermöglichen und Standards für die zukünftige, großflächige Einführung von Anwendungsfällen im Gesundheitswesen zu schaffen, so Behera. „Ein auf Blockchain basierendes System ermöglicht eine einzigartige Kooperation, trägt zu Innovationen in der medizinischen Forschung bei und bringt die Ausführung von größeren Gesundheitskonzepten wie etwa der Präzisionsmedizin und des bevölkerungsbezogenen Gesundheitsmanagements voran.“ Im Internet der medizinischen Dinge helfe es beim Beantworten von Fragen nach der Sicherheit, des Datenschutzes und der Zuverlässigkeit. Darüber hinaus ermögliche es eine Integration von Gesundheitsdaten aus dem Internet der medizinischen Dinge oder von medizinischen Geräten für die Fern- beziehungsweise selbstständige Überwachung. (sk)