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Filetiere mich, brate mich!

Zeit fürs Wochenende: Kochen für Anfänger
Filetiere mich, brate mich!

Filetiere mich, brate mich!
Professionelle Kochtipps gibt die Zutat in der neuen Hightech-Küche in Zukunft selber Bild: Kyoto Sangyo University
Manche werden bei dieser Nachricht mitleidig schmunzeln, mich hat sie hellauf begeistert: „Hightech-Küche bringt Anfängern das Kochen bei – Anweisungen werden direkt auf Zutaten projiziert“. Die verblüfft-anerkennenden Blicke meiner Gäste – die einfache Nudelgerichte von mir gewohnt sind – nach einem liebevoll gekochten, angerichteten und verspeisten Gourmet-Abendessen wären mir einige Investitionen wert. Da nehme ich in meinem Küchen-Chaos auch gerne die Gesellschaft eines kleinen Roboters in Kauf. Dieser ist nämlich Teil einer neuen, futuristischen Küche, die der japanische Wissenschaftler Yu Suzuki mit Kollegen der Kyoto Sangyo University entwickelt hat. Kamera und Projektoren beobachten dort den Küchennutzer auf Schritt und Tritt und geben detaillierte Kochanweisungen in Echtzeit. Selbst Menschen, die noch nie in einer Küche standen, sollen damit erfolgreich Essen zubereiten können, berichtet der New Scientist. Eine Meldung, die mich äußerst optimistisch stimmt. Die Anweisungen, was Schritt für Schritt mit dem zu verarbeitenden Fisch, Braten oder Blumenkohl auf der Arbeitsfläche zu tun ist, wird nämlich direkt auf eben jenen projiziert. Eine leuchtende Linie und ein Messer zeigen dann beispielsweise an, wo ich den Fisch am besten aufschneide, um die Gräten professionell entfernen zu können. Die Anweisung dazu gibt mir der Fisch selbst in einer Sprechblase, die der Projektor vors Fischmaul projiziert. Phyno, so hieße dann mein neuer Küchengehilfe am Schneidebrett, beobachtet dabei alle meine Bemühungen. Weiß ich nicht mehr weiter, registrieren das die Kameras, und der kleine Roboter fragt sofort nach, ob meine Aktion tatsächlich schon beendet sei. Ein „Nein“ als Antwort führt zu einer Wiederholung der Anweisungen, ein „Ja“ leitet den nächsten Schritt im Rezept ein. Im Moment kann die Wunder-Küche lediglich Aktionen begleiten, die zuvor von den Wissenschaftlern anhand menschlicher Köche analysiert wurden. „In Zukunft wollen wir den Analyse-Prozess aber automatisieren“, sagt Suzuki. Ziel der Entwickler sei es, vor allem angehenden Köchen zu ermöglichen, sich an ein Rezept zu halten, ohne ständig in ein Buch schielen zu müssen oder durch Videos abgelenkt zu werden. Ihrer Ansicht nach könne damit jeder zum Profi werden. Phyno und seine Techno-Küche sollen Ende August auf der APCHI 2012, der Asia Pacific Conference on Computer Human Interaction in Japan präsentiert werden. Nicht überall scheint diese Idee auf Begeisterung zu stoßen. Echten Köchen stellt es da sicherlich die Nackenhaare auf. Willi Haider von der Ersten Steierischen Kochschule ist überzeugt, dass kein Mittel der Welt jemanden, der keinen Bezug zu Lebensmitteln hat, das Kochen beibringen kann. Genauso wenig, wie man nach einer Flugsimulatorschulung einen Jumbo fliegen könne, ließe sich mit diesem System das Kochen lernen. Doch auch andere Forscher arbeiten an den Küchen von morgen und lassen sich von murrenden Sterneköchen nicht aufhalten. An der University of Washington haben Wissenschaftler ein System entwickelt, bei dem mehrere Kameras mit Tiefenwahrnehmung die Bewegungen registrieren in der Küche und Objekte überwachen. So kann ein Computer über Auswertung der Bilder feststellen, was ein Koch tut und ob er beispielsweise vergessen hat, eine bestimmte Zutat in eine Schüssel zu geben. Das System ist allerdings noch nicht perfekt und muss noch optimiert werden. Sehr gerne, liebe Wissenschaftler! Wer weiß, vielleicht wird doch noch eine Küchenfee aus mir!

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