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Ertappt: Heimliches Teak

Analysemethode gefunden: Tropenhölzer in Papier und Zellstoff nachweisbar
Ertappt: Heimliches Teak

Ertappt: Heimliches Teak
Mikroskopaufnahme einer auffälligen Zelle, die vermutlich aus Tropenholz stammt Bild: Heinz-Joachim Schaffrath
Wissenschaftler entwickeln eine einfache und günstige Analysemethode für versteckte Tropenholzfasern. Hintergrund: Ab 2013 müssen auch Hersteller von Papier- und Zellstoffprodukten nachweisen, welche Holzarten sie verwenden.

400 Millionen Tonnen Papier werden weltweit jährlich produziert – eine unbekannte Menge davon enthält illegal geschlagene Tropenhölzer. Eine ebenso schnelle wie günstige Methode zur Bestimmung verwendeter Holzfasern ist daher dringend notwendig. „Das Problem bei Papierprodukten ist, dass aus den Holzfasern das Lignin herausgekocht wird, wodurch viele Faser-Informationen zerstört werden. Eine eindeutige Bestimmung der Holzart ist deswegen bislang kaum möglich“, berichtet Dr. Heinz-Joachim Schaffrath vom Fachgebiet Papierfabrikation und Mechanische Verfahrenstechnik der TU Darmstadt. Er leitet das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (BDU) finanzierte Projekt, in dem die TU Darmstadt gemeinsam mit der Uni Hamburg, dem von-Thünen-Institut in Hamburg und der ISEGA in Aschaffenburg an einer einfachen und günstigen Analysemethode für Tropenholzfasern forscht.

Die Darmstädter erstellen zurzeit einen Faser-Atlas, in dem Zellen von Tropenhölzern und ihre jeweiligen Erkennungsmerkmale aufgeführt werden sollen. „Bis zu 28 Arten von tropischen Bäumen werden wir auf diese Weise identifizierbar machen und in einer Art Bestimmungs-Atlas der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen“, kündigt Schaffrath an. Bereits im Laufe dieses Jahres soll es fertiggestellt werden.
Darüber hinaus wollen die Papieringenieure ein bildanalytisches Verfahren erarbeiten, mit dem sie die Fasern identifizieren können. Hierzu werden sie eine automatische Erkennungsanalyse der einzelnen Zellen eines Papierproduktes entwickeln, bei der jede einzelne Zelle gescannt und typische Merkmale bestimmter Tropenholz-Arten quasi abgefragt werden. Ein elektronenmikroskopisches Verfahren zur Unterstützung wird am von-Thünen-Institut in Hamburg entwickelt und soll bis Ende 2013 stehen.
Die beschriebenen Fasern sind ausschließlich Arten aus Südostasien. „Wir stießen bei unseren Recherchen bislang nur dann auf verdächtige Verlagsprodukte, wenn Zellstoffe aus Südostasien enthalten waren.“ Praktisch alle illegal geschlagenen Tropenholzbestände, sogenanntes „mixed tropical hardwood“ stammt aus dieser Ecke der Welt. Mit Blick auf bestimmte Regeln zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Tropenwäldern kann dann auch eine klare Aussage getroffen werden, ob illegal gerodete Hölzer darunter sind.
Weitere Informationen: idw-online.de/de/attachmentdata15709.pdf
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