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Endoskope gut untergebracht

Sterilisationscontainer: Langlebige und sichere Lösung für Medizintechnik und Industrie
Endoskope gut untergebracht

In Zusammenarbeit von Anwender, Anlagenbauer und Fachleuten wurden spezielle Container für die H2O2-Plasmasterilisation entwickelt. Der Endoskophersteller Richard Wolf hat sie ins Portfolio genommen. Das Know-how dafür sammelte ein Mittelständler in Forschungsprojekten.

Der Sterilisationscontainer Sterisafe Duro A3 hat besondere Eigenschaften: Er wurde speziell dafür entwickelt, flexible Instrumente sicher aufzunehmen, die in Sterrad-Systemen von Johnson & Johnson mit H2O2-Plasma sterilisiert werden. Dafür haben seine Entwickler als Material einen transluzenten, formbeständigen und extrem bruchsicheren Hochleistungskunststoff modifiziert und den Container auch dem Zweck entsprechend gestaltet: Ober- und Unterteil schließen ohne Dichtung nach dem Prinzip der Pasteurschen Schleife keimdicht zueinander ab. Daher ist keine zusätzliche Dichtung zwischen Deckel und Unterteil erforderlich, und selbst dort, wo sich sonst die üblichen Dichtungen befinden, erfolgt eine komplette Sterilisation.

Die baden-württembergische Richard Wolf GmbH, Knittlingen, die unter anderem flexible Endoskope entwickelt, produziert und weltweit anbietet, hat sich im Jahr 2010 an den Validierungen für den neuen Sterilisationscontainer beteiligt und den Sterisafe Duro A3 als OEM-Produkt ins Portfolio aufgenommen. Die Gründe dafür sind klar zu benennen: Das Set aus dem Sterilisations-Container und der zugehörigen Gitterunterlage biete den flexiblen Endoskopen eine sichere Lagerung – in einem Sterilbarriere- und Verpackungssystem, das den Vorgaben der DIN EN ISO 11607 entspricht. Damit ergeben sich in der Anwendung einige Vorteile, wie es aus Knittlingen heißt:
  • Es ist keine weitere Umverpackung erforderlich.
  • Das Material des Endoskops wird nachgewiesenermaßen während der H2O2-Plasma-Sterilisation in Sterrad-Verfahren geschont. Das bedeutet für den Anwender im Krankenhaus weniger Servicekosten und eine längere Nutzungszeit.
  • Alle Typen flexibler Endoskope von Richard Wolf können in den Containern sicher gelagert und auch transportiert werden.
  • Die Container vom Typ Sterisafe Duro A3 eignen sich nicht nur für die H2O2-Plasmasterilisation, sondern für alle gängigen Verfahren wie Sterilisation mit Ethylenoxid, Niedertemperatur-Dampf-Formaldehyd und die Dampfsterilisation. Auch eine alkalische Aufbereitung bei einem pH-Wert größer 10 ist möglich. Das Material des Containers selbst weist eine Alkaliresistenz bis zu pH 14 auf und bietet daher hohe Sicherheit.
  • Beim Einsatz der Container fallen weniger Personal-, Entsorgungs- und Materialkosten an.
Entwickelt wurden diese Spezialcontainer in einem kleinen mittelständischen Unternehmen: der Savuna GmbH mit weniger als zehn Mitarbeitern. Der Augsburger Spezialist für die Reinigung, Sterilisation, Lagerung und den Transport medizinischer Instrumente, definiert sich als Nischenanbieter. „Wir schließen die Lücken dort, wo es noch keine Standardlösung gibt und unterstützen damit unsere Anwender und Industriepartner“, sagt Gründer und Geschäftsführer Dieter Specker.
Um so agieren zu können, setzt Specker auf die Mitarbeit in teilweise öffentlich geförderten Forschungsprojekten mit verschiedensten Partnern aus Instituten und Unternehmen. In solche Vorhaben bringen er und sein Team das Wissen um Technologien und Verfahren und auch ihre Erfahrungen ein. So wurde gemeinsam mit dem Stuttgarter Fraunhofer IGB im BMBF-geförderten Verbundprojekt Plasmose ein plasmakompatibles Sterilbarrieresystem erarbeitet, bei dem das Plasma innerhalb eines Containers gezündet wird. Das Ergebnis wurde sowohl aus ökonomischer als auch ökologischer Sicht bewertet. Gegenstand eines weiteren Projektes war ein neuartiges Sterilbarrieresystem für thermolabile Instrumente mit kleinen Lumen, wie eben flexible Endoskope, dessen Resultate schließlich zum fertigen Produkt – den Sterisafe-Duro-A3-Containern – führten.
Ein bisschen Stolz schwingt in Speckers Stimme mit, wenn er berichtet: „Dies ist weltweit der erste und bisher einzige Container, der für alle Systeme Sterrad 100S, Sterrad NX und insbesondere Sterrad 100NX von ASP – also Johnson&Johnson – innerhalb der Lumen-Claims der benannten Geräte alle Approvals mit Erfolg abgeschlossen hat.“
Für Specker ist diese Einstufung, die nach langjährigen und aufwendigen Validierungen im November 2014 durch den Weltmarktführer für H2O2-Plasma-Sterilisatoren erfolgte, der „endgültige Ritterschlag“, den er als Lob und Lohn für die Mühen der vorangegangenen Jahre empfindet. Wobei es auch vorher schon Auszeichnungen gab: Der Container landete unter den Best-of beim Industriepreis 2012, der unter der Schirmherrschaft des VDI und des Landes Niedersachsen vergeben wurde.
Die Container sind heute in sieben verschiedenen Größen lieferbar. Bei Außenmaßen zwischen – je nach Modell – 90 mm x 90 mm x 55 mm mit einem Gewicht von 85 g und 450 mm x 292 mm x 102 mm mit einem Gewicht von 1394 g sind die Container handlich und kompakt.
Eingesetzt werden sie – auch bei Richard Wolf – in Kombination mit einem ebenfalls von Savuna entwickelten System für individuelle Bestückung, maschinelle und manuelle Reinigung sowie den sicheren Transport medizinischer Instrumente. Unter der Bezeichnung Toolsafe bieten die Augsburger solch individuelle Konstruktionen aus Silikon, Metall und Kunststoff an, die empfindliche Instrumente vor Verrutschen und Beschädigungen schützen. Da sie mit minimalen Auflageflächen auskommen, erfolgt die maschinelle Aufbereitung nahezu spülschattenfrei.
Die Sterisafe-Container wie auch die Toolsafe-Halterungen werden von Savuna weltweit selbst, über Händler oder Industriepartner unter eigenem Namen oder als OEM-Produkte vertrieben. Doch ist die Medizintechnik nicht das einzige Einsatzfeld für die verschiedenen Container: Die Komplettlösungen eignen sich auch für sensible Komponenten, die im Produktionsprozess eingesetzt werden. Savuna-Chef Dieter Specker sagt: „Wir sind auch ein Problemlöser für die Industrie.“ op
Weitere Informationen Über die Sterilisations- und Reinigungsspezialisten: www.savuna.de
Im Herbst 2014 alle Approvals mit Erfolg abgeschlossen

Reinigung plus Dampfsterilisation
Ein weiterer Instrumentenhersteller, der Container von Savuna nutzt, ist die Heidelberger Geuder AG, ein Spezialist für Präzisionsinstrumente in der Augenheilkunde. Um die medizinischen Instrumente vor der Sterilisation fachgerecht reinigen zu können, bietet Geuder die Sterisafe-A4plus-Container von Savuna als Set an, mit Siebschale, Siebkorb und gefederten Fixierungsleisten für die spülschattenfreie maschinelle Reinigung/Desinfektion, Sterilisation, Lagerung und den Transport filigraner Instrumente. Nach der Reinigung werden die thermostabilen, aber empfindlichen augenchirurgischen Instrumente überwiegend dampfsterilisiert.
Aus Sicht der Heidelberger bietet das Sterisafe-System mehrere Vorteile. Da keine laufenden Kosten anfallen, die Container eine lange Lebensdauer aufweisen und zur guten Auslastung der Reinigungs- und Sterilisationsanlagen beitragen, sei es sehr wirtschaflich einzusetzen. Es biete „perfekten Instrumentenschutz, problemlose Handhabung und Reinigung sowie den sicheren Aufbereitungskreislauf“. Und auch hier ließ ein Lob von neutraler Stelle nicht auf sich warten: Die Innovation kam beim Industriepreis 2013 auf den dritten Platz im Bereich Medizintechnik.

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