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Eine saubere Lösung

Schlauchpumpen: Gut geeignet für pharmazeutischen und biopharmazeutischen Bereich
Eine saubere Lösung

Unkompliziert, zuverlässig, hygienisch – wegen dieser Vorzüge nimmt der Einsatz von Schlauchpumpen in verschiedenen Branchen zu. Die Medizintechnik ist eine davon.

Auf den ersten Blick sind Schlauchpumpen sehr einfache Systeme. Flüssigkeit fließt durch einen elastischen Schlauch, über den Rollen gefahren werden, die diesen in regelmäßigen Abständen zusammendrücken. Jedes Mal, wenn der Schlauch nach dem Zusammendrücken wieder seine ursprüngliche Form annimmt, entsteht ein Unterdruck, der mehr Flüssigkeit hineinsaugt und den Pumpvorgang von Neuem einleitet. Hinter dieser Wirkungsweise steckt jedoch eine komplexe Mess- und Dosiertechnologie. Die unkomplizierte Installation, der einfache Betrieb und die reibungslose Instandhaltung machen Schlauchpumpen zur am schnellsten wachsenden Gruppe bei den Pumpen. Sie können Mengen von wenigen Mikrolitern bis zu 80 m3/h bei einem Druck bis zu 16 bar fördern. Besonders geeignet sind sie im pharmazeutischen und biopharmazeutischen Bereich. Da die geförderte Flüssigkeit nur mit dem Inneren eines sterilen Schlauchs in Berührung kommt, ist das Risiko der Verunreinigung sehr klein.

Der Schlauch ist das Kernstück der Pumpe. Er übernimmt das Dosieren, Abmessen und Fördern der Flüssigkeit. Peristaltische Schläuche müssen mit engen Toleranzen gefertigt werden, um das ständige Einwirken der Pumpenrollen auszuhalten und exakte Flussraten einhalten zu können. Daher stellt der britische Anbieter Watson-Marlow auch platinveredelte Schläuche her, die in der Pharma- und Biotech-Branche eingesetzt werden. Sie weisen sehr glatte Oberflächen auf, die dazu beitragen, dass die Proteinbindung reduziert wird. Das bremst bakterielles Wachstum. Die Schläuche eignen sich damit vor allem für Anwendungen, bei denen Reinheit und Genauigkeit eine große Rolle spielen. Der Pumpsil-Schlauch mit Laser-Traceability-Technologie beispielsweise bietet dank lasergeätzter Kerndaten hundertprozentige Nachweisbarkeit über die gesamte Lebensdauer des Schlauchs hinweg.
Die Hygienestandards, eine gleichbleibend genaue Förderleistung sowie Kosteneinsparungen waren die entscheidenden Faktoren, als es um die Auswahl einer Schlauchpumpe für ein Dosiersystem bei AstraZeneca UK Manufacturing ging. Hier werden Glasflaschen mit einem Fassungsvermögen von 2,5 l mit Anästhetikum gefüllt. Das Unternehmen setzt eine Schlauchpumpe ein. Nach jeder Charge wird der Silikonschlauch einfach ausgetauscht.
Wenngleich Schlauchpumpen nicht immer die preisgünstigste Lösung für Erstausrüster (OEM) und andere industrielle Anwender sind, bieten sie doch eine Reihe von Vorteilen gegenüber herkömmlichen Verdrängerpumpen: Neben der besseren Hygiene sind dies in erster Linie die einfache Reinigung und Instandhaltung. Besonders wichtig für Erstausrüster sind zudem das geringe Gewicht von Schlauchpumpen im Vergleich zu Alternativen aus Metall sowie der geringere Platzbedarf. Eine typische Pumpe für Durchsätze von bis zu 2 l/min kann Abmessungen von etwa 225 mm x 85 mm x 85 mm haben und ist einfach in den meisten Gerätegehäusen unterzubringen. Bei geringeren Fördermengen sind sogar noch kleinere Pumpen möglich. Zwei- und Mehrkanal-Pumpenköpfe mit bis zu 48 Kanälen bieten zudem viel Flexibilität.
Auch die Biberacher KaVo Dental GmbH konnte beim Entwickeln einer OEM-Lösung für die zahnmedizinische Implantologie das Know-how des Schlauchpumpenherstellers nutzen. Die 313er-Pumpen geben während chirurgischer Eingriffe eine sterile Natriumchloridlösung in den Mund des Patienten ab, die für Kühlung sorgt.
Klaus Heinrichs Manager Germany bei Watson Marlow, Rommerskirchen

Pro Schlauchpumpe

Kosten
Da der Schlauch das einzige Verbrauchsmaterial ist und die Pumpen zuverlässig sind, fallen die auf die Lebenszeit umgelegten Kosten relativ niedrig aus.
Schutz der Flüssigkeit
Die Flüssigkeit ist komplett im Schlauch eingeschlossen. Es gibt keine Verunreinigung von Flüssigkeit oder Pumpe.
Reduzierte Ausfallzeiten
Schlauchpumpen haben keine Ventile, Dichtungen, Membranen oder Verschraubungen. So kann es nicht zu Lecks oder Korrosion kommen. Der Instandhaltungsaufwand beschränkt sich auf den Austausch des Schlauchs.
Reinheit
Da außer dem Schlauch kein Teil der Pumpe mit der Flüssigkeit in Kontakt kommt, kann diese nicht entweichen. Da der Schlauch leicht auszutauschen ist, kann schnell und ohne Kontaminationsrisiko zwischen verschiedenen Flüssigkeiten gewechselt werden.

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