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Ein Stecker für fünf Fälle

Präzisionsspritzwerkzeuge: Peek-Verarbeitung für geringe Schussgewichte
Ein Stecker für fünf Fälle

In Bezug auf den Rohstoff Peek hat Köbelin Formenbau das Know-How in Werkzeugtechnologien, die für die Prozess- sicherheit von Bedeutung sind. Die Medizintechnik bietet dem Formenbauer interessante Einsatzgebiete.

Das Schussgewicht von Peek-Anwendungen beträgt in vielen Fällen wenige Gramm oder liegt deutlich unter einem Gramm. Eine Möglichkeit zur Herstellung dieser kleinen Teile bietet die vollelektrische Kleinstspritzgießmaschine Micro Moulder 12/90. Mit 90 kN Schließkraft wurde die Anlage speziell für die Herstellung von Thermoplastteilen mit Schussgewichten von 0,02 g bis 12 g entwickelt.

Passend für diese vollelektrische Spritzgießmaschine kommt aus dem Hause der Köbelin Formenbau GmbH, Eichstetten bei Freiburg/Breisgau, ein Dosierblock mit integrierter Heißkanaldüse. Die speziell für Peek-Verarbeitung ausgelegte Heißkanaldüse wurde von der Günther Heisskanaltechnik GmbH, Frankenberg, geliefert. Ein Dosierblock war notwendig, da das Spritzgießwerkzeug mit 100 mm x 100 mm x 120 mm Außenabmessungen nicht den erforderlichen Einbauraum für eine Heißkanaldüse bot. Grundvoraussetzung für einen stabilen Prozess bei der Peek-Verarbeitung ist ein optimaler Wärmehaushalt im Werkzeug. Dazu sind hohe Massetemperaturen von bis zu 400 °C und Werkzeugtemperaturen bis 200 °C erforderlich. Mit diesem Werkzeug werden Stecker für bipolare Pinzetten mit integrierter Spülung mit einem Schussgewicht von 2,8 g hergestellt. Peek kommt bevorzugt bei wieder verwendbaren Instrumenten zum Einsatz, da es bis 140 °C sterilisierbar ist. Aufgrund der Sterilisierbarkeit, aber auch wegen der hervorragenden mechanischen Eigenschaften wird der Werkstoff verstärkt bei chirurgischen Instrumenten und auch in der Implantate-Industrie verwendet.
Nach erfolgreichem, mehrwöchigem Testlauf im Berger Spritzgieß-Technikum, Kenzingen, einem Schwesterunternehmen der Köbelin Formenbau GmbH, wurde die erprobte Anlage im Oktober auf der Fakuma in Friedrichshafen vorgestellt. Geschäftsführer Joachim Köbelin: „Die Anlage ist deshalb attraktiv, weil sei bei gesteigerter Reproduzierbarkeit und höherer Prozesssicherheit wirtschaftlicher ist als bisher übliche Verfahren.“ Fünf verschiedene Steckervarianten sollten möglichst mit einem Werkzeug und Umbausätzen produziert werden. Gleichzeitig sind enge Maßtoleranzen einzuhalten, was eine hohe Reproduziergenauigkeit voraussetzt. Wegen der kleinen Losgrößen sind die Werkzeugkosten sowie der Fertigungsaufwand beim Spritzgießen möglichst gering zu halten. Dabei gilt es, die Schädigung der Schmelze durch sichere Prozessbedingungen zu vermeiden, damit die mechanischen Eigenschaften gewährleistet bleiben.
Anja Lienemann Fachjournalistin in Kenzingen

Ihr Stichwort
• Rohstoff Peek
• Präzisionswerkzeuge
• Reinraum • Prozesssicherheit • Sterilisierbarkeit
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