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Die wahren Quellen des Erfolgs

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Die wahren Quellen des Erfolgs

Die wahren Quellen des Erfolgs
Was mir gut tut, ist auch gut für das Unternehmen! (Bild: Viorel Sima – Fotolia.com)
Technologie, Innovation, Erfindergeist, vielleicht noch geschicktes Management. Das bringt die Menschheit voran, oder zumindest das Unternehmen, indem Sie gerade arbeiten. So haben wir das gelernt.

Und so fallen wir mit unserem Wissen auf die Nase. Nicht der einfallsreiche Entwickler rettet die Welt: Sein Einsatz ist nur der kleine Beitrag am Ende einer Kette, an deren Anfang – der eitle Elch steht. Denn ein entscheidender Faktor für den unternehmerischen Erfolg scheint die Persönlichkeit des obersten Chefs zu sein. Narzissten vor! Das zumindest legt eine Studie nahe, die Wissenschaftler der Uni Erlangen-Nürnberg, des IMD in Lausanne und der Pennsylvania State University vorgelegt haben.
Demnach investiert der – narzisstisch veranlagte – Boss gern in neue Technologien, wenn er sich dadurch ins rechte Licht rücken kann. Je heilsbringender, desto besser, je riskanter der Ansatz, desto attraktiver für ihn. Wenn zum Beispiel Biotechnologie in der Öffentlichkeit intensiv diskutiert wird, ergreifen mehr selbstverliebte Chefs die Initiative und bringen entsprechende Produkte auf den Markt. „Narzissten glauben, solche Innovationen beherrschen zu können, während andere CEOs vor dem zu großen Risiko eher zurückschrecken“, sagt Studien-Autor Wolf-Christian Gerstner von der Uni Erlangen-Nürnberg.
Dabei sind die Narzissten – sagen die Forscher – besser als ihr Ruf. Sie können dazu beitragen, Trägheit und Starre zu überwinden und möglicherweise das Überleben eines Unternehmens sichern. Beweise? Wo wären Personal Computer, Online-News, E-Books, und Low-Cost-Airlines geblieben, wenn sich keine besonders veranlagten Entscheider für diese bahnbrechenden – „diskontinuierlichen“ – Innovationen hätten erwärmen können? Schließlich ist es schon ein wenig kühn, Dinge zu tun, die zu ihrer Zeit dem bestehenden Geschäftsverständnis grundsätzlich zu widersprechen scheinen und damit ganze Märkte durcheinander wirbeln. (Wie oft man mit Kühnheit voll daneben liegt, war leider nicht Gegenstand der Untersuchung).
Das ist natürlich alles ernst gemeinte Wissenschaft und soll helfen, den wirtschaftlichen Erfolg bestimmter Technologien besser verstehen und vorhersagen zu können. Trotzdem kann man bei solchen Resultaten der Versuchung kaum widerstehen, die Perspektiven am eigenen Arbeitsplatz besser verstehen und vorhersagen zu wollen.
Der erste Schritt zum kleinen Narzissmus-Chef-Check muss unauffällig sein. Direkt fragen kommt nicht in Frage. Aber die Forscher haben auch dieses Problem gelöst. Woran also erkennt man – ganz dezent – das für den Narzissten typische übersteigerte Selbstbewusstsein, das immer wieder durch Aufmerksamkeit bestätigt werden muss? Das starke Streben nach Dominanz, den mangelnden Willen, die Gefühle anderer in eigene Entscheidungen zu integrieren und eine gewisse Rastlosigkeit und Ungeduld? (Pragmatische Antwort: Man kann diese Person in der Regel nicht leiden). Die Autoren der Studie brauchten jedoch objektive Kriterien und sahen untrügliche Anzeichen für diesen Persönlichkeitstyp, wenn zum Beispiel das Portrait des CEO an prominenter Stelle im Geschäftsbericht prangt oder sein Name in den Pressemitteilungen des Unternehmens relativ häufig genannt wird.
Und, wie steht es also laut Check um die Perspektiven des Unternehmens? Kein Narziss in Sicht, aber Freiwillige, die es mit einer kleinen Persönlichkeitskorrektur in dieser Richtung mal probieren wollen? Dann sparen Sie den Coach, kaufen Sie sich einen Cowboy-Hut zum Anzug und die komplette erste und zweite Staffel von Dallas auf DVD. Der ältere Bruder ist Ihr ideales Vorbild.
  • Weitere Informationen:
  • Welche Folgen Narzissmus, eine macchiavellistische Einstellung oder subklinische Psychopathie bei Unternehmensgründern spielen, haben Forscher in Hohenheim auch schon untersucht. Mehr über die so genannte „Dunkle Triade der Persönlichkeit“ (JR Ewing dürfte in allen drei Kategorien die volle Punktzahl haben!)
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