Eine Jahrmarktsattraktion brachte zwei Männer auf eine faszinierende Idee: Wenn es der Schwertschlucker schaffte, mit scharfer Schneide bis tief in das Innere des Körpers vorzudringen – konnte man das nicht auch mit einem medizinischen Instrument tun? Von Adolf Kußmaul und Julius Müller ist überliefert, dass es ihnen 1868 tatsächlich gelang, Speiseröhre und Magen mit einem starren Rohr zu sondieren. Wie sich der Patient dabei fühlte, wird nicht berichtet. Von Schwertschluckern allerdings weiß man, dass sie lange und täglich üben, um mit dem Würgereiz und diversen Muskeln auf dem Weg in den Magen fertig zu werden. Der Anfang für die Endoskopie war dennoch gemacht, und knapp 30 Jahre später gab es bereits eine Version mit Glühlämpchen und schützender Gummikappe. Teilweise flexible Geräte kamen erst 1932 ins Spiel. Sie ebneten der Technik den Weg in die ärztliche Praxis.
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