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Dem Hagel auf der Spur

Umweltschäden: Forscher entwickeln Hagelsensoren
Dem Hagel auf der Spur

Dem Hagel auf der Spur
Installation eines Hagelsensors auf dem Dach der LUBW-Messstation in Wiesloch: Professor Martin Löffler-Mang und Dr. Michael Kunz (von links) Bild: IMK-TRO
Wetter- und Klimaforscher des KIT wollen mit Hilfe von Hagelsensoren ihre Methoden weiterentwickeln, mit denen sie Hagel aus verschiedenen Datensätzen rekonstruieren. Ziel ist, die mit dieser Form des Niederschlags verbundenen Gefahren besser zu verstehen.

„In Baden-Württemberg hagelt es unseren Analysen zufolge durchschnittlich an rund 30 Tagen pro Jahr. Allerdings sind Hagelstürme in den Ausmaßen des Unwetters vom Juli 2013 sehr selten“, sagt Dr. Michael Kunz vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK-TRO) des Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Er und sein Team haben sich zum Ziel gesetzt, die Gefahren durch Hagel besser zu verstehen. Dazu gehört unter anderem die Frage, mit welcher Wahrscheinlichkeit in welcher Region Hagel auftritt.

Da Hagel sehr lokal fällt – die Breite kann zwischen wenigen Hundert Metern bis einigen Kilometern liegen –, können Hagelstürme nur mit Fernerkundungsinstrumenten in ihrem vollen Ausmaß erfasst werden. Dies sind vor allem Niederschlagsradargeräte wie das neue IMK-Radar, das seit Juli 2013 im Einsatz ist. „Da ein Radar aber nicht direkt zwischen Regen und Hagel unterscheiden kann, müssen wir unsere Methoden an tatsächliche Hagelereignisse anpassen. Und hier haben wir ein Problem“, erläutert Kunz. „Hagel wird nur an wenigen Stationen des Deutschen Wetterdienstes manuell von Beobachtern registriert. Automatisch erfasst wird Hagel in Deutschland bisher nicht. Wir haben also keine Messungen zur Verfügung, die uns sagen, wo es wie lange gehagelt hat und wie groß die Hagelkörner waren.“
Um diese Lücke weiter zu schließen, haben die Forscher nun in einem Pilotprojekt zehn Messstationen der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) Baden-Württemberg mit neu entwickelten Hagelsensoren ausgerüstet. Sie können damit beobachten, wann an welcher Station Hagel gefallen ist. „Die Kooperation mit der LUBW ist für das Vorhaben sehr wichtig, denn deren Messstationen sind mit der notwendigen Infrastruktur ausgerüstet, sodass wir die Hagelmeldungen direkt am gleichen oder am nächsten Tag abrufen können“, so Kunz. Über zwei hoch-sensible Mikrofone messen die Sensoren den Impuls und die Energie der Hagelkörner. Diese Größen werden anschließend in den Durchmesser der Hagelkörner umgerechnet. „Damit ist es möglich, während eines Hagelereignisses das Spektrum der Hagelkörner zu messen, also wie viele Hagelkörner welcher Größe fallen“, erklärt Professor Martin Löffler-Mang von der HTW Saar, der die Hagelsensoren entwickelt hat. Die Forscher hoffen, aus den Verteilungen der Hagelkorndurchmesser in Kombination mit meteorologischen Messungen an den LUBW Stationen auch neue Erkenntnisse über die Schadenwirkung von Hagel ableiten zu können.
Weitere Informationen: www.kit.edu
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