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Chip bringt Licht ins Auge

Mikroelektronik
Chip bringt Licht ins Auge

Chip bringt Licht ins Auge
Der Chip im Augenhintergrund wandelt Licht in elektronische Signale um und lenkt diese auf die Nevenzellen der Netzhaut Bild: Retina Implant
Blinde können mit einem mikroelektronischen Netzhaut-Chip wieder erste Seheindrücke wahrnehmen. Das ist das Ergebnis einer Entwicklung der Retina Implant GmbH, Reutlingen, gemeinsam mit der Universitäts-Augenklinik Tübingen und weiterer Projektpartner.

Ein winziger mikroelektronischer Chip, der seit Herbst 2005 erstmals sieben blinden Patienten direkt unter die Netzhaut (Retina) eingepflanzt wurde, ersetzt dort die abgestorbenen Sehzellen und soll den Patienten wieder einen Teil ihres Sehvermögens vermitteln. Bei dem neu entwickelten Netzhaut-Chip übernehmen winzige lichtempfindliche Photodioden die Aufgaben abgestorbener Sehzellen, indem sie Licht in elektronische Signale umwandeln und diese auf die Nervenzellen der Netzhaut lenken. Entwickelt wurde der Chip vom Medizintechnik-Unternehmen Retina. Die Implantation unter die Netzhaut des Auges sowie die Funktionstests wurden an der Universitäts-Augenklinik Tübingen durchgeführt.

Das Netzhautimplantat besteht aus vielen kleinen Photozellen. Sie wandeln Licht in Strom um, ähnlich wie eine Solarzelle. Das ganze Implantat misst etwa 3 mm mal 3 mm; es ist mit 70 µm etwa so dick wie ein menschliches Haar. Darauf sind 1500 Photozellen samt Schaltkreisen für Verstärkung, Helligkeitsanpassung und Sicherheitsschaltung untergebracht. Jede einzelne Photozelle reagiert auf Licht und schaltet helligkeitsdosiert über winzig kleine Elektroden externen Strom auf die darüber liegenden Nervenzellen: Sie funktioniert wie ein Lichtempfänger in der Netzhaut. An der Spitze des Implantats befindet sich eine Art Zunge, auf der weitere 16 kleine Elektroden angebracht sind; diese werden bei der elektrischen Direktstimulation zur Prüfung der Reaktionsweise der Nervenzellen einzeln oder in Gruppen aktiviert. Die Prüfung dient dazu, gezielt Lichtwahrnehmungen auszulösen und die günstigste elektronische Einstellung für die Wahrnehmungsvermittlung herauszufinden. Das Implantat besteht zum größten Teil aus Silizium.
Weitere Informationen sowie die Studie mit ersten Ergebnissen sind erhältlich unter: www.retina-implant.de
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