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Biogas aus Windeln

Inkontinenzabfälle: Günstigere ökologischere Entsorgung gesucht
Biogas aus Windeln

Biogas aus Windeln
Das Projektteam an der Laborbiogasanlage: Thomas Luthardt-Behle, Professor Dr. Ulf Theilen, Steffen Herbert, Johanna Heynemann und Professor Dr. Harald Weigand (von links) Bild: Technische Hochschule Mittelhessen
Nutzen statt verbrennen: Inkontinenzabfälle dürfen in Deutschland nicht auf die Deponie und werden daher verbrannt. Forscher arbeiten nun an einer kostengünstigen und ökologisch sinnvollen Alternative – inklusive Gewinnung von Biogas .

Der Restmüll von Pflegeeinrichtungen besteht zu 70 % aus Erwachsenenwindeln. Etwa 200 000 t dieser Inkontinenzabfälle müssen in Deutschland jährlich entsorgt werden. An einem neuen Verwertungskonzept für die Stoffe arbeitet das Kompetenzzentrum für Energie- und Umweltsystemtechnik der Technischen Hochschule Mittelhessen. Ein Hauptziel ist dabei die Gewinnung von Biogas: Moderne Inkontinenzwindeln bestehen zu mehr als 60 % aus Zellstoff, der generell zur Gewinnung von Biogas geeignet ist. Weitere Bestandteile sind zum Beispiel Kunststoffe, die im Gärrückstand verbleiben und die Prozessführung anspruchsvoll machen. Zu den Projektaufgaben gehört die Prüfung verschiedener betriebstechnischer Aspekte wie die Frage der optimalen Umwälzung der zerkleinerten Windeln und die Stabilisierung der Prozessbedingungen der Biogasgewinnung. Als Verwertungsalternative werden die Professoren Ulf Theilen und Harald Weigand, die das Projekt leiten, auch die hydrothermale Carbonisierung prüfen, ein Verfahren zur Herstellung von Kohle aus Biomasse.

Zu den in den Windeln enthaltenen Kunststoffen gehören Polypropylen und Polyethylen. Sie sollen möglichst sortenrein abgetrennt und stofflich verwertet werden. Auch den für das Aufsaugen der Fäkalien und des Urins verantwortlichen Superabsorber aus Polyacrylsäure wollen die Forscher zurückgewinnen und zum Beispiel als Wasserspeicher in Böden nutzen.
Wesentlicher Bestandteil des Projekts ist neben der Verfahrenstechnik die Entwicklung eines betriebswirtschaftlich tragfähigen Gesamtkonzepts für Erfassung, Behandlung und Verwertung der Inkontinenzabfälle. Es soll exemplarisch für die Vitos Weilmünster gGmbH entwickelt werden. Das Unternehmen betreibt zwölf Kliniken und Pflegeeinrichtungen.
Weitere Informationen: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Vorhaben mit 312 000 Euro. Projektleiter sind die Professoren Dr. Ulf Theilen und Dr. Harald Weigand. www.thm.de/site/kompetenzzentren/zeuus.html
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