Es ist die erste ihrer Art in Europa: an der Medizinischen Universität Graz in Österreich findet aktuell eine umfangreiche Klinische Studie statt: Im Projekt CAMed – Clinical Additive Manufacturing for medical applications – bilden Forscher den kompletten Prozess von Patienten-CT-Scan bis hin zum 3D-gedruckten Implantat aus Kunststoff oder Metall ab, optimieren und validieren den Prozess.
Einzigartig dabei ist die Art der Herstellung der patientenspezifischen Implantate: für derartige additiv gefertigte Implantate existieren noch keine zertifizierten Prozesse, wie sie in der Medizin gefordert werden. Hintergrund sind strenge Richtlinien zur Qualitätssicherung von Implantaten und anderen medizinischen Produkten, die eine lückenlose Nachverfolgbarkeit sowie den Ausschluss von Implantatversagen gewährleisten sollen. Da sich der 3D-Druck noch nicht lange in der Industrie etabliert hat, müssen solche Prozesse zunächst entwickelt und klinisch geprüft werden, bevor sie zertifiziert werden können.
Im Rahmen des Projekts wurde daher in Graz ein medizinisches 3D-Druck Zentrum eröffnet. Das deutsche Unternehmen Apium Additive Technologies aus Karlsruhe lieferte dazu ihren M220 Drucker. Apium ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von 3D-Druckern, die Hochleistungsthermoplaste wie PEEK verarbeiten, welches sich aufgrund seiner mechanischen und chemisch-biologischen Eigenschaften sehr gut für den Einsatz in der Medizin eignet. PEEK steht für Polyetheretherketon und ist ein hochtemperaturbeständiger thermoplastischer Kunststoff.
3D-Drucker von Apium durchläuft Tests
Der Drucker wird in der Studie zum einen patientenspezifische Schädelplatten drucken. Zum anderen wird vorab in zahlreichen mechanischen, chemischen und biologischen Tests das Verhalten von gedrucktem PEEK beobachtet und analysiert. Wichtige Fragen, die innerhalb der Studie beantwortet werden müssen, betreffen zum Beispiel die Osseointegration des Implantats, also inwieweit das Implantatmaterial sowie dessen Oberflächenbeschaffenheit das Einwachsen beeinflussen und bestenfalls erleichtern.
Die klinische Studie soll innerhalb der nächsten drei Jahre weitreichende Ergebnisse zum Einsatz 3D-gedruckter Implantate liefern und ist damit ein wichtiges Projekt auf dem Weg zum 3D-Drucker im OP-Saal.
Kontakt zum Unternehmen:
Apium Additive Technologies
Siemensallee 84
76187 Karlsruhe
Telefon: +49 (0)721 13 20 95–0
www.apiumtec.com