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Individuelle Orthese per 3D-Druck

Additive Fertigung für die Medizintechnik
Individuelle Orthese per 3D-Druck

Individuelle Orthese per 3D-Druck
Maschinenbau-Student Nils Blohm zeigt seine alte und neue Orthese. Die neue passt wie angegossen an seinem Unterarm (Bild: HOST)
Ein Maschinenbau-Student der Hochschule Stralsund nutzt nach einem Sportunfall sein CAD-Wissen und entwirft eine für ihn optimale Orthese. Dann lässt er sie per 3D-Druck Wirklichkeit werden. Sein Beispiel könnte Schule machen.

Sportunfall, Arztbesuch, Diagnose Bänderüberdehnung im Unterarm – für gewöhnlich hat das zur Folge, eine klassische Orthese als Stütze zu tragen. So begann auch der klassische Verlauf beim Maschinenbau-Student Nils Blohm, nachdem er sich beim Gewichtheben verletzt hatte.

Bei Kritik an der Orthese erschien der 3D-Druck als Alternative

Doch der Student der Hochschule Stralsund war mit seiner vom Arzt verschriebenen Orthese nicht wirklich glücklich. „Ich habe mich schon seit dem ersten Tag unwohl damit gefühlt: zu warm, nur in einer Einheitsgröße, nimmt Feuchtigkeit auf, sieht nicht gut aus“, so umreißt er die Schwachstellen, die er als angehender Ingenieur umgehen wollte. „Ich hatte gerade den Kurs 3D-CAD II belegt, in dem es um additive Fertigung geht.“ Eines der Beispiele war die Medizintechnik und welche Fortschritte dahingehend erzielt werden.

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Nils Blohm sprach mit seinem Dozenten, Sven Klimaschewski, ob er ihm helfen würde, die Idee einer anpassten Orthese umzusetzen. „Das passt sehr gut in den Studiengang“, sagt Klimaschewski, „Nach dem vierten Semester können sich die Studierenden nach der neuen Studienordnung auf eine Profillinie spezialisieren, wie beispielsweise auf die Gesundheitstechnik“, erklärt er. „Nils Blohms Idee fand ich sofort stark – kreativ zu nutzen, was das Studium einem bieten kann.“

Plattform für die Herstellung passgenauer Orthesen

Per 3D-Druck passgenau und wasserabweisend

Zusammen besprachen sie die Anforderungen an die neue Orthese: Sie sollte sich zum Schwimmen und Kajakfahren eignen, also Wasser abweisen, möglichst schlank und reduziert sein, also wenig Material aufweisen, aber dennoch vollumfänglich wirken.

„Wir haben uns daher für ein biokompatibles Polymer entschieden, das besonders flexibel ist, aber auch da stützt, wo die Bewegungen aufgrund der Verletzung eingeschränkt werden müssen“, so Sven Klimaschewski. Nils Blohm scannte dafür in der Fakultät mit Hilfe seines Kommilitonen Jakob Störle seine Hand und entwarf selbst die neue Orthese.

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„Ich habe mir angesehen, wo die mir verschriebene Orthese besonders fest ist und diese Linien übernommen und aufgedickt.“ Drucken konnte er sein Hilfsmittel problemfrei im Labor für additive Fertigung und digitale Produktentwicklung in der Hochschule. „20 Minuten konstruieren, über Nacht drucken lassen und man hat seine individuelle Orthese“, sagt Sven Klimaschewski, der gern auch mit Unternehmen Forschungsprojekte in diese Richtung angehen würde.

Seit Nils Blohm seine neue Orthese hat, bleibt die alte ungenutzt.

www.hochschule-stralsund.de

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