Um über die Gedanken zu kommunizieren oder damit gar eine Maschine zu steuern, braucht man eine Schnittstelle zwischen Zellen und Technik, ein Brain Machine Interface (BCI). Dort werden die Spannungsschwankungen in der oberflächlichen Hirnrinde erfasst. Sie sind der messbare Ausdruck jeder willentlichen Entscheidung: zum Beispiel, ein Körperteil zu bewegen.
Um die Spannungen zu messen, gibt es verschiedene Ansätze. Die klassische Methode ist nicht-invasiv und basiert auf Vielkanal-EEGs, also Messungen mit 64 bis 128 Elektroden. Diese sind in einer Haube vereint und werden Patienten oder Probanden aufgesetzt, mit einem kleinen, wasserhaltigen Gelpolster unter jeder Elektrode, das den Kontakt zur Kopfhaut sicherstellt. Das Ergebnis ist eine Art Landkarte aktiver Hirnbereiche, die einen Eindruck davon vermittelt, was im Kopf gerade vorgeht.
Eine Alternative dazu sind invasive Lösungen: das Auflegen von Elektroden direkt auf die Hirnoberfläche. Die Ergebnisse sind präziser, da nicht durch die signaldämpfende Schädeldecke gemessen werden muss. Allerdings birgt diese Methode alle Risiken, die mit einer Operation am Gehirn verbunden sind – was nicht alle Patienten akzeptieren. Das Interesse an solchen Verfahren und auch die Risikobereitschaft ist bei den Erkrankten in den USA erheblich größer als in Deutschland.
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