Für eine stärkere Qualitätsorientierung im Gesundheitsmarkt, insbesondere bei der Versorgung der Patienten mit Produkten und Verfahren der Medizintechnologie, spricht sich der neue BVMed-Vorstandsvorsitzende Dr. Meinrad Lugan aus.
„Wir müssen gemeinsam mit den Krankenkassen Kriterien für einen echten Qualitätswettbewerb entwickeln und festschreiben, um dem Trend zur Billigmedizin entgegenzuwirken,“ erklärt Dr. Meinrad Lugan, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Medizintechnologie (BVMed) e. V., Berlin. Der Wert neue Produkte und Verfahren der Medizintechnologie wird seiner Ansicht nach meist zu kurzfristig betrachtet. „Der Einsatz von Innovationen der Medizintechnologie wird bei uns oft dadurch erschwert, dass die meist höheren Initialkosten isoliert betrachtet werden, nicht jedoch die Nutzen- und Kosteneffekte über den Gesamtverlauf einer Behandlung oder Krankheit. Wir werben deshalb für eine Gesamtbetrachtung von Behandlungsprozessen”, so Lugan. Kürzere Liegezeiten, schnellere Heilungsprozesse und mehr Lebensqualität: das dürfe bei der Bewertung von Innovationen nicht zu kurz kommen. Der BVMed-Vorsitzende nannte wichtige Aspekte zur Qualitätssicherung bei der Versorgung mit Medizinprodukten im ambulanten wie stationären Bereich:
- Qualitätsanforderungen in der Hilfsmittelversorgung definieren
- Bundeseinheitliche Qualitätsstandards im Hilfsmittelverzeichnis schaffen und etablieren
- Qualität in der klinischen Versorgung messbar machen
- Objektive Maßstäbe bei der Technologiebewertung setzen
- Register fördern, um die Versorgungssituation transparenter zu machen
Die schnellere Einführung von Innovationen soll zudem ökonomische Vorteile bringen: Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden reduzieren Fehlzeiten, verkürzen die Genesungszeiten der Patienten und ermöglichen es ihnen, schneller wieder am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und an den Arbeitsplatz zurückzukehren. Dies stelle einen Gewinn für die Volkswirtschaft insgesamt dar, so BVMed-Chef Dr. Lugan.
Teilen: