Der Bundesverband Medizintechnologie hat eine Arbeits- gruppe „Metabolische Chirurgie“ gegründet. Sie vereint die Hersteller von ambulanten und chirurgischen Verfahren zur Behandlung von Adipositas-Patienten. Ziel ist es, über Entwicklung und Bedeutung von krankhafter Fettsucht und Therapiemöglichkeiten aufzuklären.
Immer mehr Menschen haben einen Body-Maß-Index (BMI) von über 35 kg/m²: Sie sind fettleibig. Da die Zahl der Betroffenen und damit auch der Behandlungsbedarf voraussichtlich weiter stark ansteigen werden, hat der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed), Berlin, eine Arbeitsgruppe „Metabolische Chirurgie“ gegründet. Sie bringt die Hersteller von ambulanten und chirurgischen Verfahren zur Behandlung von Adipositas-Patienten zusammen. „Durch eine effizientere und qualitativ bessere Versorgung mit modernen Medizintechnologien kann die Lebensqualität der Betroffenen verbessert werden“, erklärt Joachim M. Schmitt, BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied. Die starke Zunahme des Krankheitsbildes soll durch therapeutische, konservative und chirurgische Ansätze und durch Aufklärung eingedämmt werden. Adipositas wird inzwischen als komplexe Stoffwechselerkrankung angesehen, die mit einer Beeinträchtigung der Appetitregulation und des Energiestoffwechsels einhergeht. Chirurgische Verfahren verändern die hormonelle Steuerung, sodass es auch unabhängig von der Gewichtsreduktion zu einer deutlichen Verbesserung der stoffwechselbedingten Begleiterkrankungen kommt. Kennzeichnend für die Krankheit ist ein Anstieg des Körpergewichts infolge einer über das Normalmaß hinausgehenden Vermehrung des Körperfettanteils. In Deutschland haben bereits rund 4,5 Millionen Menschen einen BMI von über 35 und 1,4 Millionen Erwachsene einen BMI von über 40. Die aktuelle Versorgungssituation sehen die Experten kritisch. Die Behandlungskosten von Adipositas würden in der Regel von Krankenkassen nicht oder erst nach aufwendiger Antragstellung erstattet. Im Gegensatz dazu werde die kostspielige Behandlung der Folgekrankheiten bezahlt, obwohl diese bei rechtzeitigem Management der Risikofaktoren einschließlich des Gewichts weitgehend vermeidbar wären. Diese unzulängliche Versorgungssituation will das neue BVMed-Arbeitsgremium durch Information und Aufklärung verbessern. Beteiligte Unternehmen sind bislang Allergan, Covidien und Johnson & Johnson.
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