Auch für große Teile bietet ein Unternehmen in Neuss ab Oktober die Werkstoffprüfung mit dem Computertomographen als Service an. Der Dienstleister wendet sich damit an Interessenten aus der Medizintechnik und der Automobilindustrie.
Wer den Werkstoff eines Bauteils, das bis zu 1,2 m x 0,8 m groß ist, im Computertomographen untersuchen lassen möchte, hat ab Oktober in Neuss die Gelegenheit dazu. Dort nimmt die TPW-Rowo GmbH ein Gerät in Betrieb, das auch bei Teilen in diesen Dimensionen detailgetreue Aufnahmen von Unregelmäßigkeiten liefert.
Gegenüber der konventionellen Werkstoffprüfung bietet der Computertomograph (CT) Vorteile: Das zweidimensionale Röntgenbild wird durch eine dreidimensionale 1:1-Abbildung des Werkstücks ersetzt.So lassen sich Besonderheiten im Material nachweisen und deren Größe und Position genau definieren. „Das ist ein wichtiges Instrument, um Werkstücke zu klassifizieren“, erklärt Ralf Krause, Geschäftsführer der TPW-Rowo, der diese Dienstleistung anbietet.
Die Fehlergröße, die im CT-Bild zu sehen sei, gebe Anhaltspunkte für Haltbarkeitswerte, „zu denen man nach den konventionellen Prüfmethoden keine gesicherte Aussage treffen kann“, so Krause. Bis zu 1 µm große Details könne das 3-D-Modell wiedergeben. Die spezifische Dichte und individuelle Absorptionskoeffizienten ermöglichen es dem Tomographen, einzelne Materialien durch unterschiedliche Grautöne voneinander getrennt darzustellen. Unverträglichkeiten gibt es nicht: Kunststoff, Keramik, Aluminium oder Stahl – jeder Werkstoff ist für die Prüfung im CT geeignet.
Seit November 2006 setzt TPW-Rowo bereits einen CT in der Werkstoffprüfung ein. Dabei handelte es sich bisher jedoch um ein vollständig gekapseltes Gerät mit vergleichsweise kleiner Probenzuführung. Die Untersuchung von Werkstücken, die die Größe einer Literflasche überschreiten, war bis dato nicht möglich. Als neues Gerät soll nun ein v|tome|x 450 Tomograph der Phoenix X-ray Systems + Services GmbH genutzt werden. Er ist 3,5 m x 5 m groß.
Computertomographen dieser Größenordnung sind bisher nur in Forschung und Industrie im Einsatz gewesen. Dort sind sie jedoch meist auf die Erfordernisse des jeweiligen Unternehmens oder Instituts zugeschnitten und wenig variabel. Anders der CT in Neuss, erklärt Krause: „Als Werkstoffprüfer in der Dienstleistung müssen wir natürlich flexibel sein. Werkstücke verschiedener Materialien und Größen kommen mit Aufträgen von der hochauflösenden Materialanalyse bis zum ‚mal Reingucken’.“ Deshalb sind beim v|tome|x 450 sowohl der Detektor als auch die Halterung für das Prüfteil beweglich, um die Größenunterschiede der Werkstücke ohne Detailverlust ausgleichen zu können.
Um ein großes Teil im Ganzen zu untersuchen, verschiebt sich der Detektor bis zu dreimal in der Horizontalen und zweimal in der Vertikalen. Aber auch kleinste Werkstücke mit einem Volumen von 1 mm3 kann der CT erfassen und erkennbar darstellen. op
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