Künstliche Implantate wie Herzschrittmacher rufen oft Komplikationen hervor, weil der Körper sie als fremde Objekte erkennt. Forscher der ETH Zürich haben nun eine Methode entwickelt, um besonders gut verträgliche Implantatbeschichtungen zu erzielen: Sie ermöglicht es, Zellulose mit dreidimensionalen Mikrostrukturen herzustellen, denn Zellen interagieren besser mit strukturierten Oberflächen als mit glatten. Das Team um Professor Dimos Poulikakos und Aldo Ferrari, Gruppenleiter am Labor für Thermodynamik in Neuen Technologien, benutzt eine Silikonform mit dreidimensionalem Muster – in diesem Fall ein Linienraster – im Mikrometerbereich. Diese Form lassen sie auf der Oberfläche einer Nährlösung schwimmen, in der die Zellulose produzierenden Bakterien wachsen. Am Übergang zwischen Flüssigkeit und Luft bauen diese ein dichtes Netz aus Zellulosesträngen auf, passen sich an die Silikonform an und produzieren eine Zelluloseschicht samt dem Negativabdruck des Linienrasters. Es sei nun möglich, der Zelluloseoberfläche schon bei der Herstellung eine Nachricht für die später darauf wachsenden Zellen mitzugeben, erklärt Dimos Poulikakos: „Man kann sich das wie Blindenschrift vorstellen.“ Im Spin-Off Hylomorph soll die Methode zur Marktreife gebracht werden. Ziel ist es, künstliche Herzpumpen zu entwickeln.
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