Forscher des Instituts für Hygiene und Biotechnologie (IHB) an den Hohenstein-Instituten, Bönnigheim, haben Materialien entwickelt, die unter physiologischen Bedingungen Stickstoffmonoxid freisetzen.
Der erarbeitete Prototyp des Textils besteht aus Baumwoll-Fasern, die auf Grundlage der Nanosol-Technik mit Siliziumoxid-Partikeln veredelt wurden. In diese Matrix eingebunden ist eine Substanz, die als Spender für Stickstoffmonoxid dient und das Gas unter physiologischen Bedingungen freisetzt.
Entscheidend für die Wirkung von Stickoxid ist der Freisetzungsort, da das Molekül selbst nur eine sehr kurze Halbwertszeit aufweist. Daher nutzen die Wissenschaftler der Hohenstein-Institute die Beschichtungstechnik mit Stickoxid primär zur Entwicklung antibakterieller Textilien für die Zahnbehandlung. Veröffentlichungen anderer Arbeitsgruppen legen jedoch nahe, dass Stickoxid freisetzende Beschichtungen auch für Implantate wie Katheter, Prothesen oder In-Vivo Sensoren verwendet werden können, um dort die Anhaftung von Bakterien zu verhindern.
Neben dem Nachweis der Stickoxid-Freisetzung vom Textil haben die Wissenschaftler am IHB durch das Forschungsvorhaben gleichzeitig auch die antimikrobielle Wirkung des Textilstoffs mit Hilfe der Norm DIN EN ISO 20743 belegt und ein System zur Messung von Stickoxid im physiologischen Milieu des Mundraums entwickelt. Die ausführlichen Ergebnisse werden Ende 2010 nach Ablauf des Forschungsvorhabens mit dem Titel Zahnwatteröllchen mit antientzündlichen Eigenschaften durch Stickoxid-Freisetzung (AiF-Nr. 15721 N) veröffentlicht.
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