Ein Kleidungsstück als Kommunikationsschnittstelle für taubblinde Menschen – das ist das Ziel des EU-Projekts Suitceyes. Bis 2020 soll ein einsatzfähiger Prototyp entstehen, der anschließend bis zur Marktreife weiterentwickelt wird. Universitäten und Firmen aus sieben Ländern arbeiten bei dem Projekt zusammen.
Taubblinde sind zum Wahrnehmen ihrer Umwelt stark auf Helfer angewiesen. „Durch die Kombination mehrerer Sensoren und Aktoren werden Informationen aus der Umgebung an den Träger eines intelligenten Kleidungsstücks weitergegeben“, erklärt Prof. Dr. Oliver Korn von der Hochschule Offenburg. Taubblinde erhalten einen größeren Aktionsradius und können zum Beispiel auch nonverbale Signale wie Lächeln erkennen.
Die Kleidungsstücke sollen die Informationen durch Berührungen oder Bewegungen übermitteln. So kann dem Träger etwa mitgeteilt werden, ob er angesehen wird oder wohin der Ball gerollt ist, den er fallen ließ. Integrierte Gamification-Elemente sollen der neuen Erfahrung einen spielerischen Charakter verleihen. Das smarte Textil könnte auch in anderen Bereichen eingesetzt werden, wie beim Tauchen oder bei Feuerwehreinsätzen.
Die Projektkoordination übernimmt die schwedische Universität Borås, die Hochschule Offenburg ist für Gamification, die Integration spielerischer Elemente, und die soziale Interaktion zuständig.