In dem Clip, den die Forscher an der Bauhaus-Universität Weimar gedreht haben, ist die Silhouette eines Mannes zu sehen, der erst normal atmet und schließlich beginnt, stark zu husten. Erst ohne Schutzvorkehrungen, dann mit vorgehaltener Hand, in die Armbeuge und mit verschiedenen Atemschutzmasken. „Besonders beim Husten ohne Schutz vor dem Mund wird deutlich, wie stark sich die Atemluft im Raum ausbreitet“, erläutert Prof. Conrad Völker, Leiter der Professur Bauphysik.
Aus diesem Grund muss der Mund beim Husten bedeckt werden, geht aus dem Experiment hervor. „Am Besten mit der Armbeuge, auch um die Hände sauber zu halten und mögliche Viren oder andere Krankheitserreger nicht über Körperkontakt oder Oberflächen weiterzutragen“, ergänzt Prof. Völker. Selbst der Einsatz von Atemschutzmasken zeige zwar eine Verbesserung, aber auch hier sei kein 100 prozentiger Schutz vor einer Tröpfcheninfektion gegeben. Abstand halten ist hier die sicherste Maßnahme.
Verfahren zeigt die Strömung der Luft
Verantwortlich für das aus aktuellem Anlass durchgeführte Experiment ist M. Sc. Amayu Wakoya Gena, DAAD-Stipendiat an der Bauhaus-Universität Weimar. Er setzt im Rahmen seiner Doktorarbeit das Schlieren-Verfahren zur Visualisierung und Messung von Raumluftströmungen ein.
Herzstück des Messgerätes ist ein konkaver und extrem fein geschliffener Spiegel mit rund einem Meter Durchmesser. Mithilfe dieses Schlierenspiegels werden selbst kleinste Luftströmungen sichtbar. „Das Prinzip ist ähnlich wie bei einer überhitzten Straße im Sommer, wenn die Luft über dem Asphalt flimmert“, erklärt Prof. Völker. Die warme Luft über der Straße hat ebenso wie die warme, feuchte Atemluft eine andere Dichte als die kühlere Raumluft. Diese Dichteunterschiede führen zu einer Ablenkung des Lichtes, was dann als dunkle Flecken in einem Foto oder Videobild sichtbar wird.
Diese Dichteunterschiede sind bei Raumluftströmungen jedoch sehr gering und können daher nicht mit bloßem Auge, sondern nur mit Hilfe des Schlierenspiegels erkannt werden.
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