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Nitinol-Stents: Verzweigt und mit lochfreiem Zwickel geflochten

Koronarstents
Verzweigte Nitinol-Stents mit lochfreiem Zwickel flechten

Verzweigte Nitinol-Stents mit lochfreiem Zwickel flechten
Geflochtene Stents mit Verzweigungen: Am Institut für Materialwissenschaften (IFM) optimieren Forscher die Fertigung (Bild: IFM Hochschule Hof)
Verzweigt, ohne Löcher im Zwickel und flexibler als Stents, die mit dem Präzisionslaser hergestellt werden: Diese Eigenschaften sollen auf neuartige Weise geflochtene Stents aufweisen.

Um durch Flechten zu bewegungsflexiblen Gefäßprothesen zu kommen, arbeiten Forscher vom Institut für Materialwissenschaften (IFM) der Hochschule Hof in zwei Projekten. Im Projekt Geves entstehen geflochtene, verzweigte Strukturen. Ein knospendes Implantierverfahren für Stentstrukturen wird im Projekt Kiss entwickelt. Beide knüpfen an die Erfindung geflochtener Stents und eines entsprechenden Implantationsverfahrens an, für die das Institut bereits Schutzrechte hat. Für die Stents lässt sich ein automatisiert geflochtener Übergangsbereich herstellen, der frei von Löchern ist. Dieser so genannte lochfreie Zwickel wird durch zusätzliches Kreuzen und Verdrehen von Fäden erreicht.

Verzweigte Stents: Fertigung verbessern

„Um die Struktur noch weiter zu verbessern, wird derzeit der Einsatz einer größeren Anzahl an Fadensystemen im Übergangsbereich der Verzweigung erforscht“, erläutert Prof. Dr. Frank Ficker, Leiter des Instituts für Materialwissenschaften. Damit soll die Dichte erhöht und ein verbesserter Lochschluss erreicht werden. Ein Ziel der aktuellen Projektarbeit ist es, geschlossene Zwickel mit mehr als einer Verzweigung zu produzieren. Mehrfach verzweigte Stents werden bisher in aufwendigen Prozessen aus mehreren einzelnen Stents zusammengesetzt. Mit der Entwicklung des IFM wird nun der direkte Einsatz in verzweigten Adersystemen möglich, wobei durch den verbesserten Lochschluss das Einwachsen von Gewebe deutlich verringert werden kann. Auch soll die Struktur eine gleichmäßige Medikation aller betroffenen Körperbereiche sichern und Gewebewachstum und Heilung positiv beeinflussen.

Für die Implantation eines so verzweigten Stents entstand im Projekt Kiss ein Verfahren, bei dem der Nitinol-Stent sich an seinem Bestimmungsort wie eine Blumenknospe entfaltet. Gegenüber Koronar-Stents, die mittels Präzisionslasertechnik hergestellt werden, sollen sich die geflochtenen Strukturen besonders flexibel sein. Bisher wurde das Verfahren in sehr großem Maßstab bestätigt. Nun sollen kleine Stents für koronare Gefäßgabelungen entwickelt werden. Das Material springt nach einer Verformung von bis zu 50 % des Belastungsniveaus in die gewünschte Form zurück.


Kontakt zu den Wissenschaftlern:

Prof. Dr. Frank Ficker
Ingenieurwissenschaften
Innovative Textilien
Hochschule Hof
Alfons-Goppel-Platz 1
95028 Hof
E-Mail: frank.ficker@hof-university.de

Mehr zu neuen Fertigungsverfahren für Stents:

Der (bisher) kleinste Stent, mit neuem Verfahren hergestellt

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