Mit einer vebesserten Textilbeschichtung gelang es nun Forschern des Instituts für Hygiene und Biotechnologie (IHB) an den Hohenstein Instituten, adulte menschliche Stammzellen auf der Faseroberfläche von Textilimplantaten anzusiedeln. Dazu wurde eine Molekularschicht aus natürlichen Biomaterialien der menschlichen Extrazellularmatrix entwickelt. Die Besiedlung mit körpereigenen Stammzellen des Patienten soll die Platzierung des Materials direkt am geschädigten Gewebe erlauben. Durch Zugabe bestimmter Faktoren könnten so zum Beispiel neue Herzmuskelzellen entstehen, die dann die durch einen Infarkt zerstörten Bereiche des Herzens ersetzen.
IHB-Leiter Prof. Dr. Dirk Höfer weist jedoch darauf hin, dass dies erst ein erster Erfolg in Richtung textiler Stammzelltherapie sei. Die Forscher müssten jedoch noch die Besiedlung der Fasern mit den Stammzellen besser verstehen. Daher würden sie weiter an der verbesserten Besiedlung von Textilimplantaten arbeiten, um möglichst viele dieser Zellen pro Faseroberfläche anbieten zu können. Zudem arbeiten die Wissenschaftler im Moment an einer stabilen Farbmarkierung der Stammzellen, um die Zellen auch nach ihrer Differenzierung zu Herz-, Knorpel-, oder Knochenzellen und nach Transplantation des besiedelten Textils weiter verfolgen zu können.
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