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Strukturen im Nanometerbereich ohne Marker erfassen

Nanotomographie
Strukturen im Nanometerbereich ohne Marker erfassen

Verbesserte Zell- und Tumordiagnostik, die sich einfach und preiswert in die bestehende mikroskopische Infrastruktur eines Labors integrieren lässt, versprechen sich Wissenschaftler um Chemie-Professor Dr. Rudolf Kessler an der Hochschule Reutlingen von ihrem Projekt Nanotomographie von Zelloberflächen. Mit ihrem zum Patent angemeldeten Verfahren können die Reutlinger ungefärbte Chromosomen mit spektroskopischen Methoden im Fern- und Nahfeld analysieren. Aus der Wechselwirkung von Licht mit den Chromosomen vom UV- über den sichtbaren Bereich bis in den Infrarotbereich ließen sich spezifische Merkmale der Chromosomen wie Streu- und Interferenzmuster messen sowie chemische Signaturen wie DNA und Proteinanteil, die Aufschluss über mögliche Chromosomenveränderungen geben. Die Reutlinger erhoffen eine universelle Anwendbarkeit ihrer Technologie bei der Aufklärung von Strukturen in der Medizintechnik und Biotechnologie. Noch nicht abzusehen seien Entwicklungen in der Materialwissenschaft bis hin zum molekularen Computer. Die Erfindung des Unterpatents „Nahfeldoptisches Chromosomenscreening“ ermögliche es zusätzlich, hoch aufgelöste Strukturen im Nanometerbereich darzustellen und spektroskopisch zu erfassen.

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