Wie macht man Bakterien, Pilzen und Sporen mit Hilfe von Plasmen den Gar aus? Das wollen Forscher der Ruhr-Universität in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik (DLR) in Köln untersuchen.
„Dekontamination und Sterilisation mit Plasmen sind vielversprechende Alternativen zu herkömmlichen Dekontaminations- und Sterilisationsprozessen“, sagt Dr. Jan Benedikt, Projektsprecher und Juniorprofessor der AG Gekoppelte Plasma-Festkörpersysteme. Plasmen erzeugen positive und negative Ionen, Radikale, ultraviolette Strahlung und elektrische Felder, die miteinander kombiniert äußerst effektiv gegen Bakterien, Pilze und Sporen sind. Die Forscher können Plasmen bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck einsetzen. Das ermöglicht, lebendes Gewebe zu behandeln und hitzeempfindliche Objekte zu sterilisieren. Wie genau Plasmen und Mikroorganismen wechselwirken, ist bislang noch nicht gut verstanden und soll nun detailliert untersucht werden.
Das Forscherteam strebt an, verschiedene Plasmakomponenten, zum Beispiel ultraviolette Strahlung und Teilchen, voneinander zu trennen oder einzelne Komponenten gezielt zu verstärken. Um die wirksamsten Komponenten zu identifizieren und ihre Effekte zu charakterisieren, testen die Wissenschaftler sie an Bakterien, bakteriellen Sporen und großen Bio-Molekülen.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Projekt „Plasma-Mikroben-Wechselwirkungen im Rahmen der Plasma-basierten Oberflächen-Dekontamination“ mit 710 000 Euro für drei Jahre. Gleich drei Lehrstühle der RUB, aus der Biologie, der Physik und den Ingenieurwissenschaften, tun sich für das Projekt zusammen.
Weitere Informationen: aktuell.ruhr-uni-bochum.de/pm2012/pm00188.html.de Artikel über Sterilisation mit Plasma in medizin&technik, Mai 2012
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