Ein winziger Sensor, zu dem ferngesteuerte magnetisierte Nanoteilchen Biomoleküle schleppen, könnte schon bald die medizinische Diagnostik und die Biotechnologie revolutionieren. Das Institut für Physik am Fachbereich Naturwissenschaften der Universität Kassel will noch dieses Jahr einen Prototyp bauen. Die Methode haben sich die Forscher schon patentieren lassen. So streben sie an, etwa einen sehr frühen Bluttest für Alzheimer zu entwickeln, was sich bisher nur durch eine relativ aufwendige Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit nachweisen lässt. Neben einem Einsatz in der Diagnostik kann sich Professor Ehresmann, Arbeitsgruppenleiter am Institut für Physik und Mitglied des Kasseler Nanowissenschaftenzentrums Cinsat, auch die Verwendung des neuartigen Partikeltransportkonzepts in der chemischen Industrie vorstellen. Es könne dort beispielsweise Kosten senken, weil bei teuren Analysen Material gespart wird.
Magnetisierte Nanoteilchen, deren Oberfläche mit Fängermolekülen bedeckt ist, sollen zuerst die Biomoleküle aus der zu untersuchenden Flüssigkeit fangen. Dazu werden diese über wandernde magnetische Kraftfelder durch die Flüssigkeit gezogen und sorgen damit für eine Verwirbelung der Moleküle. Die Nanoteilchen mit den eingefangenen Biomolekülen werden dann mit den gleichen Kraftfeldern zu einem Sensor gezogen.
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