Von empfindlicher Messtechnik bis zu Wärmebildkameras gibt es eine breite Auswahl an Lösungen, die in Labors und der Produktion vor toxischen Stoffen schützen. Künftig müssen gefährdete Mitarbeiter nur einen Handschuh anziehen, um gewarnt zu sein: Das intelligente Textil erkennt giftige Substanzen in der Umgebungsluft und zeigt dies auch gleich an. Entwickelt wurde der Schutzhandschuh von Forschern der Fraunhofer-Einrichtung für Modulare Festkörper-Technologien (EMFT) in Regensburg. Ausgelöst wird der Warnhinweis durch einen integrierten Indikatorfarbstoff, der auf das Vorliegen von Analyten – in diesem Fall die Gefahrstoffe – mit einem Farbwechsel reagiert. Bevor die Sensorfarbstoffe mit den üblichen Färbe- und Druckverfahren auf der Kleidung aufgebracht werden, passen die Forscher die Farbmoleküle durch gezielte chemische Modifikation an die jeweiligen Fasereigenschaften an. Alternativ lassen sich die Textilien auch mit Sensorpartikeln beschichten, die mit Sensorfarbstoffen ausgestattet wurden. Dazu werden die Farbstoffmoleküle in kommerzielle Pigmente integriert oder vollständig synthetisch aufgebaut. Die Verarbeitung der Pigmente erfolgt dann nach den herkömmlichen Textilveredelungsverfahren. Die Herausforderung liegt vor allem in der maßgeschneiderten Entwicklung der Sensorfarbstoffe. Nur wenn das Farbstoffmolekül gezielt einen speziellen Analyten erkennt, erfolgt eine chemische Reaktion. Es gibt bereits Ideen, wie sich die Lösung weiterentwickeln ließe: beispielsweise um zu dokumentieren, wie häufig eine Person in einem gefährdeten Umfeld giftigen Konzentrationen ausgesetzt war, oder um den Qualitätszustand von verpackten Lebensmitteln sichtbar zu machen.
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