Ob wir online einkaufen, auf Suchergebnisse oder Werbung klicken oder mit modernen Endgeräten kommunizieren: Intelligente Algorithmen beeinflussen zunehmend unseren Alltag. Doch wie lässt sich garantieren, dass künstliche Intelligenz (KI) zu sinnvollen Ergebnissen führt, die der aktuellen Datenlage entsprechen? Wie kann sichergestellt werden, dass Abläufe maschinellen Lernens transparent bleiben und auch für den Anwender verständlich sind? Diese und ähnliche Fragestellungen sind Themen der neuen Forschungskooperation zwischen der Schufa Holding AG und der Universität Tübingen.
Der Informatiker Dr. Gjergji Kasneci, CTO und Leiter des Bereichs Innovation und Strategische Analyse der Schufa, wird dazu für zunächst fünf Jahre an die Universität Tübingen abgeordnet. Im Rahmen einer „Industry on Campus“-Professur wird er eine eigene Forschungsgruppe aufbauen und Seite an Seite mit Wissenschaftlern der Universität arbeiten. Die Schufa investiert in die Zusammenarbeit 1,25 Mio. Euro für die kommenden fünf Jahre.
Neue Wege der Industriepartnerschaften
Mit „Industry on Campus“-Professuren hat die Universität Tübingen im Rahmen der Exzellenzinitiative neue Wege der Industriepartnerschaften eingeschlagen. Sie ermöglichen, die Kompetenz außeruniversitärer Experten in Forschung und Lehre praxisnah einzubinden. Die Freiheit der Forschung der Universität bleibt dabei stets Grundlage der Zusammenarbeit.
Dr. Gjergji Kasneci: „Die Schufa unterstützt ihre Partner und Kunden im Risikomanagement durch präzise Informationen und schafft Vertrauen.“ Dabei spielten moderne Verfahren aus dem Forschungsgebiet KI eine zunehmende Rolle, um die Bedürfnisse der digitalen Welt und des digitalen Handels auch weiterhin mit höchster Qualität zu erfüllen. Mit den neuen Technologien seien untrennbar auch Fragen zu deren Exaktheit, Nicht-Diskriminierung und Transparenz verbunden. „Diese wissenschaftlich fundiert und zugleich verständlich zu beantworten sowie durch unabhängige Forschung einen Beitrag zu einer sachlichen Diskussion zu leisten, ist der wesentliche Beweggrund für die Zusammenarbeit mit der Universität Tübingen.“
Großprojekt Cyber Valley
Die Kooperation entsteht im Umfeld des Großprojekts Cyber Valley: In der Region Stuttgart-Tübingen haben sich hier zahlreiche Partner aus Wissenschaft und Industrie für Forschungsprojekte im Bereich der künstlichen Intelligenz zusammengeschlossen. Die Universität Tübingen wird hierfür insgesamt mindestens fünf Professuren und weitere zusätzliche Nachwuchsgruppen einrichten und ist an der Ausbildung der Doktoranden in der International Max Planck Research School „Intelligent Systems“ beteiligt.