An der Universität Lübeck entsteht eine Innovations- und Dienstleistungsplattform für neue Entwicklungen im Gesundheitswesen. Sie wird gemeinsam mit dem Unternehmen Cisco entwickelt.
Mit dem Aufbau der gemeinsamen Plattform „Center for Open Innovation in Connected Health“ stellen sich die Universität Lübeck und Cisco, ein global aktives Unternehmen aus dem Bereich der Internettechnologie, den Herausforderungen für das deutsche Gesundheitssystem: Diese ergeben sich aus der veränderten Altersstruktur und werden die medizinischen Kapazitäten Deutschlands in den nächsten zehn Jahren an ihre Grenzen bringen.
Offenes Kooperationsnetzwerk
Die vereinbarte interdisziplinäre Forschungs- und Technologieallianz bietet sich als Basis für hinzukommende Partnerschaften in Wissenschaft und Wirtschaft an und versteht sich als grundsätzlich offenes Kooperationsnetzwerk. Ausgehend von einem beim Patienten ansetzenden Verständnis des Gesundheitswesens, zielt das Netzwerk darauf, Kliniken, Praxen, Ärzten, Krankenkassen einzubeziehen, die Industrie von Pharmazie bis Medizingeräte sowie alle Anbieter von Dienstleistungen im Gesundheitssektor. Cisco, in Deutschland präsent mit der Cisco Systems GmbH, Hallbergmoos, unterstützt den Aufbau der Plattform-Infrastruktur und der Projekte in der Startphase mit einer auf die kommenden drei Jahre angelegten Fördersumme. Beteiligt sind auch Einrichtungen des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein auf dem Campus Lübeck.
Telemedizin und Internet der Dinge
In einer ersten Stufe der Plattform sind Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte zu den Themen „Telemedizin für den ländlichen Raum – Vernetzung auf weite Distanz“ und „Internet der Dinge in Medizin und Pflege – Vernetzung auf nahe Distanz“ vorgesehen. Zugehörige, bereits skizzierte Projekte sind „Primärarztpraxis der Zukunft“, „Big-Data-Analyse multimorbider Patienten“ und „Ambient Care – Ambiente Pflegesysteme“.
„Bei allen drei Projekten, mit denen wir die inhaltlichen Arbeiten im neuen Forschungszentrum starten, geht es um den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien im medizinischen Bereich“, sagt Prof. Stefan Fischer, einer der Projektleiter und Direktor des Instituts für Telematik der Universität zu Lübeck. „Zum einen betrifft dies den täglichen Praxisbetrieb zur Versorgung der Bevölkerung speziell im ländlichen Raum und andererseits die Unterstützung der Pflege für Ältere und Menschen, die ohne Unterstützung nicht mehr allein zu Hause leben können.“
Die wissenschaftliche Evaluation dieser telemedizinischen Ansätze sei gerade für zukünftig möglicherweise unterversorgte Gebiete von größter Bedeutung, so Prof. Jost Steinhäuser, ebenfalls Projektleiter und Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin in Lübeck. „So werden in den Projekten Determinanten beispielsweise für eine bedarfsgerechte Implementierung von Telemedizin in die wohnortnahe Versorgung mit erhoben.“
Erfolgreiches Fundraising
Für die Universität Lübeck, seit 2015 Schleswig-Holsteins erste Stiftungsuniversität, stelle das Projekt ein Beispiel für die produktive Verbindung dar, die unternehmerische Interessen, wissenschaftliche Agenda und Fundraisingaktivitäten eingehen können.
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