Produkte zuerst am Computer zu entwerfen und dann direkt in einem automatisierten Prozess einbaufertig herzustellen: Das ist nur eine der Visionen, die im Rahmen des Projekts „Additiv-generative Fertigung“ verwirklicht werden sollen. Unter der Federführung des Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) in Dresden hat sich ein Konsortium von 40 Partnern aus allen neuen Ländern darin zum Ziel gesetzt, additiv-generative Fertigung zur Schlüsseltechnologie für Industrie 4.0 zu entwickeln und dabei ein starkes Netzwerk zwischen der Industrie, kleinen und mittleren Unternehmen sowie Forschungsinstituten aufzubauen. „Mit der additiv-generativen Fertigung können Produkte hergestellt werden, die mittels herkömmlicher Fertigungstechnik gar nicht oder nur mit unbezahlbarem Aufwand produziert werden können“, sagt Prof. Christoph Leyens, Leiter der Abteilung Thermisches Beschichten und Generieren am Fraunhofer IWS, der das Vorhaben koordiniert. Selbst wenn im Extremfall jedes Bauteil ein Unikat sein soll, werde es damit in Zukunft im industriellen Maßstab kostengünstig produziert werden können. Die neue Art der Fertigung kommt mit einem minimalen Werkstoffeinsatz und geringem Nachbearbeitungsaufwand aus und ist damit besonders ressourceneffizient. Das Bauteil wird durch einen schichtweisen Materialauftrag, in der Regel unter Verwendung von Laserlicht oder einem Elektronenstrahl, hergestellt. So ist es leicht möglich, verschiedene Werkstoffe miteinander zu kombinieren, komplexe Bauteilgeometrien ohne zusätzlichen Kostenaufwand zu erzeugen oder Ersatzteile ohne Lagerhaltung jederzeit bereitzuhalten. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in den nächsten sieben Jahren im Rahmen des Förderprogramms „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ unterstützt.
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