Forschungsergebnisse aus dem Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden (IPF) versprechen bisher unerreichte Eigenschaften und damit neue Anwendungsgebiete für Gummiwerkstoffe. Mit neuen Füllstoffen und Mischungstechnologien wurden leitfähige beziehungsweise hoch temperaturbeständige Materialien entwickelt. So gelang es, einen Gummiwerkstoff mit einer sehr hohen elektrischen Leitfähigkeit herzustellen, die sich der von Metallen annähert. Erreicht wurde dies durch eine Mischungstechnologie, bei der eine große Menge an leitfähigen Kohlenstoff-Nanoröhren in der Kautschukmatrix dispergiert werden konnte. Niedermolekulare Verbindungen helfen dabei. Das auch mechanisch stabile und belastbare Material bietet den Angaben zufolge völlig neue Möglichkeiten. So seien etwa elektronische Schaltkreise auf hochflexiblem Trägermaterial vorstellbar. Mit der neuartigen Kombination von Eigenschaften und Funktionen würden sich diese besser als bisher verfügbare Bauelemente in komplexe Systeme integrieren lassen, beispielsweise als flexible Roboterteile. In einer weiteren Doktorarbeit konnte die für Elastomere bereits sehr gute Temperaturbeständigkeit von Fluorkautschuken nochmals deutlich erhöht werden, und zwar durch Dispersion und gezielte Einbindung von Halloysite-Nanoröhrchen in die Kautschukmatrix. Die thermische Zersetzungstemperatur wurde von 400 °C auf 450 °C gesteigert. Die robusten Elastomere bieten sich für den Einsatz bei hohen Temperaturen und unter hohem Druck an, zum Beispiel für Hochleistungsdichtungen in Industrieanlagen oder auch extrem druckbeanspruchte Dichtungen in Motoren von Tiefseeförderanlagen.
Unsere Webinar-Empfehlung
Erfahren Sie, was sich in der Medizintechnik-Branche derzeit im Bereich 3D-Druck, Digitalisierung & Automatisierung sowie beim Thema Nachhaltigkeit tut.
Teilen: