Um schnell und problemlos an ein Objekt zu gelangen, bezieht die menschliche Hand ihre Umwelt mit ein. Nach diesem Prinzip sollen auch neuartige weiche Roboterhände arbeiten, die ein europäisches Konsortium im Rahmen des Projektes Soma entwickelt.
Neuartige Robotersysteme sollen auf eine Weise mit ihrer Umwelt interagieren, die an den menschlichen Umgang mit Alltagsgegenständen angelehnt ist: Daran arbeitet das europäische Projekt Soma (Soft Manipulation). Im Mittelpunkt steht die Entwicklung weicher Roboterhände, die ihre Umwelt in ihre Aktionen und Greifbewegungen einbeziehen. Sie werden an der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik der TU Berlin und der Universität Pisa gebaut. Durch die weiche Oberfläche der Hände aus Silikon ergeben sich ganz neue Möglichkeiten: Objekte können aufgegriffen werden, ohne Schäden zu hinterlassen, und die Hand kann viel flexibler eingesetzt werden. Im Hintergrund arbeiten Computerprogramme, die dafür sorgen, dass die Umwelt nicht als Hindernis empfunden wird, sondern als Mittel, schneller und leichter zum Ziel zu kommen. Bisher wurden hauptsächlich Roboterhände aus Metall hergestellt, die mit Hilfe komplexer Algorithmen nach harten Gegenständen greifen. Die Herstellungskosten der weichen Hände liegen den Angaben zufolge bei etwa 300 bis 400 Euro, deutlich unter denen für Roboterhände aus Metall. Einsatzbereiche liegen in der Industrie und im Service. Die Forscher aus Berlin und Pisa stellen ihren Partnern Prototypen der weichen Hände für Experimente zur Verfügung. Zu den Partnern gehören das Italian Institute of Technology (IIT) in Genua, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in München, das Institute of Science and Technology Austria (IST Austria) sowie die beiden industriellen Partner Ocado, ein britischer Online-Supermarkt, und Disney Research in Zürich.
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