Obwohl Patienten mit koronaren Herzerkrankungen deutlich von einer stationären Rehabilitation profitieren, nehmen nur etwa 12 % diese nach einem Krankenhaus-Aufenthalt in Anspruch, berichtete die „Deutsche Herzstiftung” 2017. Mithilfe von telemedizinischen Angeboten könnte die Rehabilitation auch zuhause in Anspruch genommen werden. Das Projekt „Smartreha“ will das Gesundheitswesen in diesem Bereich digital vorantreiben.
Patienten raum- und zeitunabhängig behandeln
„Seit Anfang Juli binden wir Patienten aus verschiedenen medizinischen Einrichtungen für die Telemedizin ein“, so Stephan von Bandemer zum Stand des Projekts „Smartreha“. Er ist Mitarbeiter am Institut Arbeit und Technik (kurz: IAT) der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen und setzt sich für den digitalen Fortschritt innerhalb des Gesundheitswesens ein. Bei „Smartreha“ geht es darum, Patienten raum- und zeitunabhängig optimal behandeln zu können und gleichzeitig die Kosten gegenüber stationären Reha-Maßnahmen zu senken.
Das Projekt hat sich auf zwei Krankheitsbilder fokussiert: Koronare Herzerkrankung (kurz: KHK) und chronisch obstruktive Lungenerkrankung (kurz: COPD). Patienten können drei bis sechs Monate – je nach Krankheitsbild – eine telemedizinische Rehabilitation in Anspruch nehmen. Zusammen mit dem telemedizinischen Zentrum der „Deutschen Gesundheitsdienste“ in Bochum werden Trainingspläne erstellt und lebenswichtige Körperfunktionen der Patienten während des Trainings überwacht. Die ärztliche Betreuung übernehmen die Spezialisten im telemedizinischen Zentrum in Abstimmung mit den behandelnden Haus- und Fachärzten des jeweiligen Patienten.
Lebensqualität verbessern, Rückfälle vermeiden
Durch das begleitete Training und Coaching können die Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität der Patienten verbessert und Rückfälle vermieden werden. Wartezeiten auf einen verfügbaren Rehaplatz gehören der Vergangenheit an.
Nicht nur die Rehabilitationsangebote sollen digital begleitet werden, auch das regionale Daten- und Terminmanagement innerhalb des Behandlungsprozesses soll in dem Projekt verbessert werden. Eine einrichtungsübergreifende Akte macht Informationen für alle um die Rehabilitation herum beteiligten Einrichtungen gleichermaßen verfügbar. Dadurch kann die Versorgung effizienter ablaufen.
Das Projekt „Smartreha“ gehört zum Verbundprojekt „Connect.Emscherlippe“.