Dringen Keime in eine Wunde ein, können sie eine Infektion oder Blutvergiftung verursachen. Forscher der Eidgenössischen Materialprüfungsanstalt (Empa) haben Cellulose-Membranen entwickelt, mit denen sich Infektionen durch antimikrobielle Bestandteile verhindern lassen.
Das Team um Empa-Forscherin Katharina Maniura vom Biointerfaces-Labor in St. Gallen stellte hierzu feine Membranen aus Cellulose mittels Electrospinning her. Die Cellulosefasern mit einem Durchmesser von unter 1 µm wurden zu einem dreidimensionalen Gewebe in mehreren Schichten gesponnen. Besonders flexibel und stabil wurden die Membranen, wenn Polyurethan integriert wurde.
Für den antibakteriellen Effekt sorgen Eiweißbausteine – so genannte Peptide –, die sich an die Cellulosefasern binden. Sie sind einfacher herzustellen als größere Proteine, die auch empfindlicher auf die chemischen Bedingungen in einer Wunde reagieren. Die Peptid-haltigen Membranen erwiesen sich als für menschliche Hautzellen gut verträglich. Für Bakterien wie Staphylokokken waren sie hingegen ein Todesurteil. „In Bakterienkulturen wurden über 99,99 Prozent der Keime durch die Peptid-haltigen Membranen abgetötet“, so Maniura. Künftig sollen die antimikrobiellen Membranen mit weiteren Funktionen ausgestattet werden.