Mathematiker und Hirnchirurgen der Universität Bonn wollen die Arbeit am OP-Tisch verbessern. Dazu soll eine Kamera den Eingriff überwachen – beispielsweise bei epilepsiechirurgischen Operationen oder der Entfernung eines Tumors. Heute fertigen Mediziner im Vorfeld detaillierte Aufnahmen des Operationsfelds an. Darauf basierend wird im OP-Mikroskop die Lage der Geschwulst eingeblendet. Die Position des Gewebes kann sich aber mit jedem Schnitt des Chirurgen ändern. In komplizierten Fällen müssen die Ärzte den Eingriff daher unterbrechen, um neue Bilder zu machen. Hier greift die Idee der Bonner Forscher: Mittelfristig soll ein Computer auf den Kamerabildern erkennen, wie sich das Gewebe während der Operation deformiert. Ein Algorithmus bringt die Fotos aus dem Mikroskop mit den vor der Operation gemachten Tomographiebildern in Deckung. In ersten Tests hat sich der Registrierungs-Algorithmus schon bewährt. Für die Weiterentwicklung der Methode hat die DFG gerade ein zweijähriges Projekt bewilligt. Der Schritt in die Praxis sei allerdings noch weit, betonen die beteiligten Wissenschaftler.
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