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Lösungen in langen Beinen

Spinnen: strecken ihr Kniegelenk mittels hydraulischem Druck
Lösungen in langen Beinen

Lösungen in langen Beinen
Jens Runge mit einem ersten 3D-gedruckten Spinnenknie. Im Hintergrund die komplette virtuelle 3D Rekonstruktion einer Spinne (Bild: privat)
„These legs were made for walking…“ unter diesem Titel läuft ein Forschungsprojekt an der Uni Rostock, dass die Entwicklung des Laufbeinapparates von Spinnentieren untersucht – mit neuster 3D-Technik aus der Kino- und Gamer-Sparte.

„Es ist schon verrückt“, sagt Jens Runge,der als Doktorand an der Uni Rostock arbeitet. „Durch die Revolution in der Computer- und Mikroskopietechnik während des letzten Jahrzehnts können wir nun endlich selbst solche kleinen Strukturen wie Spinnenbeine dreidimensional visualisieren.“ Runge arbeitet in einem Projekt mit, in dem sich die Forscher der neusten 3D-Technik aus der Kino- und Gamer-Sparte bedienen, um die Laufweise der Tiere genauer zu untersuchen.

„Seit mehr als 400 Millionen Jahren leben Spinnentiere wie Weberknechte, Skorpione und Milben auf unserem Planeten, und schon ihr gemeinsamer Vorfahre muss acht Beine gehabt haben“, so Dr. Christian Wirkner, der Leiter des Projekts. „Wir wollen nun erstmalig unter Berücksichtigung sowohl des Außenskeletts als auch der Muskeln und Nerven die Evolution dieses Laufbeinapparates bei den Spinnen in seiner vollen Dreidimensionalität rekonstruieren.“
Wie kam es zum Beispiel im Laufe dieser langen Zeitspanne zu so drastischen Transformationen, wie wir sie in den langen, dünnen Beinen der heute lebenden Weberknechte sehen? Des Weiteren soll auch die Besonderheit untersucht werden, dass Spinnen ihr Kniegelenk mittels hydraulischem Druck strecken, denn an solchen Lösungen der Natur sind selbstverständlich auch Techniker interessiert.
In den nächsten drei Jahren wird der am Institut für Biowissenschaften stehende Mikro-Computer-Tomograph nicht mehr ruhen; über zwanzig Vertreter aller Großgruppen der Spinnentiere sollen untersucht und bis auf das kleinste Detail dargestellt werden. Auch hier wird eine neue Technik zur Verbreitung der Daten genutzt: interaktive 3D-PDFs. Damit können die Wissenschaftler ihre Ergebnisse dreidimensional einer breiten Öffentlichkeit näher bringen.
Weitere Informationen: www.zoologie.uni-rostock.de
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