Allein in deutschen Laboren werden täglich Tausende Coronavirus-Analysen durchgeführt, unzählige weitere Blutuntersuchungen kommen hinzu. Um dieses enormen Probenaufkommens Herr zu werden, setzen insbesondere große medizinische Labore auf automatisierte Prozesse. Da dies jedoch sehr kostspielig ist – ein einziges Gerät kostet häufig so viel wie ein kleines Einfamilienhaus – können kleine und mittlere Betriebe hier oft nicht mithalten. Abhilfe soll jetzt das Forschungsprojekt „Lars“ der Hochschule Albstadt-Sigmaringen und der Konstanzer Jetzt-GmbH schaffen. Das Projekt ist Teil des vom Gesundheitsnetzwerk Biolago koordinierten bundesweiten ZIM-Netzwerks „Diginostik“.
Kosteneffiziente Laborautomationsplattform
Im Zuge des Projektes Laboratory Automation Robotic System, kurz Lars, wollen die Beteiligten die Grundlage für eine flexible und kosteneffiziente Laborautomationsplattform schaffen. Ziel ist es, bereits vorhandene manuelle Laborinstrumente miteinander zu verknüpfen. So sollen sie Laborprozesse automatisiert durchführen können. Roboterarme, die mit hochflexiblen Werkzeugen wie Greifern oder Schraubern ausgestattet sind, sollen das Verknüpfen ermöglichen.
Automatisiertes System soll auch Labormitarbeiter erkennen
„In der Endphase soll das System auch Labormitarbeiter oder Gegenstände selbstständig erkennen, sodass der Prozess störungsfrei funktioniert“, sagt Prof. Thole Züchner vom Studiengang Bioanalytik. Er leitet das Projekt seitens der Hochschule und führt es in der Modellfabrik am Sigmaringer Innovationscampus durch. Dort verfügt die Hochschule über ein Gerät, das automatisiert Proben vermessen kann.
Die aus dem Projekt Lars gewonnenen Erkenntnisse fließen auch in die Lehrveranstaltungen des Studiengangs Bioanalytik an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen ein, der dieses Thema mit seinem Studienschwerpunkt Laborautomation beleuchtet.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Thole Züchner
E-Mail: zuechner@hs-albsig.de
www.hs-albsig.de