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Für die „Robotics in Healthcare Challenge“ haben Forscher, Entwickler und junge Unternehmer schon vor Monaten ihre Konzepte beim Augsburger Roboterhersteller Kuka AG eingereicht. Welche fünf Teams als Finalisten ihr Projekt mit Expertenhilfe weiterentwickeln und auf der Messe Medica in Düsseldorf vorstellen, hat eine international besetzte Fachjury bereits Anfang des Jahres entschieden. Wer den mit 20 000 Euro dotierten Kuka Innovation Award 2022 erhält, wird auf der Messe bekanntgegeben.
Große Chancen für Robotik im Gesundheitswesen
Für die Ausschreibung des Awards im Bereich Medizin und Gesundheit hatte sich das Unternehmen entschieden, da neue Technologien im Gesundheitswesen in Zukunft „nahezu unverzichtbar“ sein werden. „Intelligente Robotik bietet gerade große Chancen, mit neuen Konzepten und effizienten und hochwertigen Behandlungsmöglichkeiten – zum Wohle der Patienten“, sagt Dr. Kristina Wagner, Senior Vice President Kuka Technology & Innovation Center.
Die Finalisten der Robotics in Healthcare Challenge decken ein Themenspektrum ab, das die Müttergesundheit und die Heilung schwerer Hautverletzungen ebenso einschließt wie die Unterstützung bei Arthritis-Untersuchungen, Gehirnoperationen oder Reha-Maßnahmen.
Mütter- und Schwangerenbetreuung beim Team Aroki:
- Die Qualität der Mütter- und Schwangerenbetreuung will das Team Aroki des IIT Madras in Indien durch den Einsatz von Roboterlösungen verbessern. Die Plattform integriert den Roboter LBR Med, um autonomes Scannen, 3D-Ultraschallrekonstruktion und Teleoperation zu ermöglichen – mit immersiver virtueller Realität zur Visualisierung, Überwachung und Diagnose.
Rehabilitationsstrategien beim Team Brubotics:
- Neue Rehabilitationsstrategien sollen die funktionellen Ergebnisse der Robotertherapie verbessern. Dieses Thema geht das Team aus Fachleuten der Vrije Universiteit Brussel und des Imec an. Es setzt den LBR Med zusammen mit einer sanft-sensorischen physischen Schnittstelle ein. Integrierte multimodale Sensoren ermöglichen zusätzliche Sicherheits- und Komfortebenen. So können Wünsche des Benutzers erfasst werden.
Neuronavigationstechnologien beim Team Cortexplore:
- In diesem Team geht es um Neuronavigationstechnologien für die Planung, Simulation und Durchführung von Gehirnoperationen. Ziel ist die Implantation neuronaler Schnittstellen mit Roboterunterstützung. Der Roboter soll sich am Operationsplan orientieren und Mikroelektroden in das Gehirn implantieren.
3D-Bioprinting-Plattform beim Team Ligō :
- Das Ligō-Gerät ist eine 3D-Bioprinting-Plattform, die die funktionelle Heilung von Hautgewebe nach Verletzungen wie großflächigen Verbrennungen unterstützt. Das australische Start-up Inventia Life Science aus Sydney entwickelt das Gerät mit der Hautchirurgin Prof. Fiona Wood und der Bioprinting-Forschergruppe von Prof. Gordon Wallace. Der Ligō-Roboter druckt Tröpfchen mit Hautzellen des Patienten und Biomaterialien direkt im Operationssaal in die Wunde
Anwendungsplattformen für Roboter beim Team Ropca:
- Ropca hat die Vision, viele Anwendungsplattformen für Roboter zu entwickeln, die Kliniken helfen, die Produktivität und Qualität zu steigern. Das erste Produkt ist Arthur – ein Arthritis-Ultraschall-Roboter. Mit einer automatisierten Ultraschallplattform werden Patienten mit rheumatoider Arthritis untersucht. Der Patient interagiert direkt mit der Plattform. Der Arzt spart Zeit bei der Konsultation, da die Ultraschallbilder für die Diagnose bereits vorhanden sind.
Allen Teams standen für mehrereMonate kostenlos der LBR-Med-Roboter sowie ein Vision-System des Münchner Unternehmens Roboception zur Verfügung. (op)
www.kuka.com;
Auf der Messe Medica: Halle 10, Stand A22