Für zwei Projekte zur Erforschung biomedizinischer Techniken erhält die Technische Universität Ilmenau Bundesmittel von insgesamt 3,73 Mio. Euro. Die Thüringer Wissenschaftler wollen unter anderem bei Patienten, die unter neurologischen Krankheiten leiden, neue Methoden der Stimulation des Gehirns durch Strom erforschen. Bei der transkranialen Stromstimulation (TSS) wird mit geringen Dosen elektrischer Energie direkt auf die Nervenzellen des Patienten eingewirkt. Im EyeTSS-Projekt streben die Ilmenauer Forscher eine Stromstimulation an, die zum einen für die jeweilige Erkrankung des Gehirns optimal wirkt und die andererseits individuell auf jeden Patienten ausgerichtet ist. Alzhei-merpatienten erhielten so eine bessere geistige Leistungsfähigkeit, Schlaganfallpatienten eine schnellere Rehabilitation. Durch die Verbindung von Forschungsmethoden der Neurophysiologie und der Ophthalmologie versprechen sich die Forscher Erkenntnisse über Dynamik, Verlauf und Ausprägung der biologischen Prozesse, die durch die Stimulation mit Strom ausgelöst werden. Im Projekt Mamud (Modellbasierte Analyse multimodaler Daten unter Unsicherheiten) sollen Verfahren entwickelt werden, mit denen multimodale Daten unter Berücksichtigung und Minimierung der auftretenden Unsicherheiten erstellt und ausgewertet werden. Die fünf beteiligten Unternehmen der Region versprechen sich konkrete Anwendungen: die Untersuchung sehr kleiner Blutgefäße am Augenhintergrund, das frühzeitige Erkennen von Erkrankungen des Auges, das Messen von Eintrübungen des Auges, die Sicherung der Qualität von Leiterplatten und die Erkundung von Rohstofflagerstätten. Beide Projekte tragen auch dazu bei, die Kooperation der TU Ilmenau mit Unternehmen der Region auszubauen. Die Projekte werden im Rahmen der Innovationsinitiative für die Neuen Länder gefördert.
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