Durch kleinste Zugänge flexibel zum Ort der Operation zu gelangen und dort zielsicher behandeln zu können: Das ist das Ziel eines Teams vom Mechatronik-Zentrum der Leibniz Universität Hannover. Es entwickelt Kontinuumsroboter für chirurgische Systeme, die aus ineinandergesteckten dünnen Röhrchen aufgebaut sind. Mit einer schlangenartigen Bewegung können diese Instrumente flexibel um die Ecke herum manipulieren. Sie sollen daher besonders für Gehirnoperationen durch die Nase beziehungsweise für Eingriffe geeignet sein, bei denen nur minimale Narben entstehen sollen. Die in der minimal-invasiven Chirurgie eingesetzten Instrumente sind größtenteils aus Edelstahl und nur über Gelenke steuerbar. Die flexiblen, an schmale Elefantenrüssel erinnernden Roboter bestehen aus verformbarem, flexiblem Nitinol und sind mit einem Durchmesser unter 2,5 mm sehr dünn. Die ersten Versuche an Modellen sind den Angaben zufolge vielversprechend. Bis die Roboter in der Praxis eingesetzt werden können, würden aber noch fünf bis zehn Jahre Forschung nötig sein. Im Moment testen die Wissenschaftler zum einen die Verwendung bei der Operation gutartiger Hypophysen-Tumore, zum anderen geht es um das Absaugen von Blutgerinnseln im Gehirn von Schlaganfallpatienten. Die Forschungsarbeit wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 1,3 Mio. Euro gefördert.
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