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Komplex geformte Verbundwerkstoffe

Günstiges Leichtbauverfahren
Komplex geformte Verbundwerkstoffe

Komplex geformte Verbundwerkstoffe
Ein im Pulpress-Verfahren hergestelltes Verbundbauteil ist um 75 Prozent leichter als die herkömmliche Stahlstruktur (Bild: Evonik)
Ein neues, so genanntes Pulpress-Verfahren erlaubt die Fertigung komplexer Formbauteile in großen Mengen. Es könnte gegenüber bisherigen Leichtbauverfahren die Kosten um bis zu 60 Prozent senken.

Um Fahrzeuggewicht und CO2-Ausstoß zu reduzieren, setzt die Automobilindustrie zunehmend auf Verbundwerkstoffe. Bislang kommen diese jedoch vor allem im Premiumbereich zum Einsatz, weil etablierte Methoden teuer und komplex sind. Anders beim neu entwickelten Pulpress-Verfahren der Firma Evonik aus Essen: Es ermöglicht die serienmäßige Fertigung komplexer Formbauteile zu einem angemessenen Preis – und damit den Technologietransfer von den High-End-Segmenten in die Massenproduktion.

Zusammenspiel von Pressen und Ziehen
Das neue Verfahren kombiniert bewährte Fertigungstechniken: das Pressen und das Strangziehen. Im Zusammenspiel gelingt die automatisierte, kontinuierliche Herstellung von Verbundbauteilen. Wichtigster Rohstoff ist der Hochleistungsstrukturschaum Rohacell von Evonik, der sich bereits als leichtes und zugleich steifes Material bewährt hat. Er ist besonders formstabil und temperaturbeständig. Der Schaumstoffkern aus Rohacell wird von Fasern umflochten, die anschließend mit Harz imprägniert werden. Das Gesamtsystem wird dann unter hoher Temperatur und Druck in die gewünschte Form gepresst. Dabei können auch komplexe Geometrien umgesetzt oder Einsätze für Gewinde und Armaturen integriert werden.
75 Prozent leichter, 60 Prozent günstiger
Das neue Herstellungsverfahren punktet laut Evonik mit Designfreiheit, Kosteneffizienz und Crash-Verhalten der damit hergestellten Verbundbauteile. Diese sind um 75 % leichter als herkömmliche Stahlstrukturen. Im Vergleich zu Verbundbauteilen, die mit etablierten Verfahren wie der Harzinjektion hergestellt wurden, biete das Pulpress-Verfahren laut Evonik überdies Kostensenkungen von bis zu 60 %. „Mit diesen Vorteilen konnten inzwischen zahlreiche Kunden aus der europäischen Automobilindustrie überzeugt werden“, sagt Dr. Sivakumara Krishnamoorthy, New Applications Manager bei Evonik im Segment Resource Efficiency. „Die im Pulpress-Verfahren hergestellten Formbauteile werden demnächst in Serie gehen.“
Auf der JEC World vom 14. bis 16. März 2017 in Paris, in Halle 5A, an Stand H44 stellt die Firma das Pulpress-Verfahren vor.
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