Würde einem das Reisegepäck wie ein treuer Hund von selbst nachfolgen, wäre dies für Tausende und Abertausende von Reisenden tagtäglich eine enorme Erleichterung. „Wir denken dabei gerade auch an Menschen mit Einschränkungen wie Gehbehinderungen. Ihnen könnte solch ein intelligenter Koffer unabhängigeres Reisen möglich machen“, erklärt Joshua Summa, der Systems Engineering an der Universität des Saarlandes studiert. Gemeinsam mit seinen Studienkollegen Till Mertin, Nick Kempel und dem Informatikstudenten Joshua Arens, baut der angehende Ingenieurwissenschaftler derzeit einen intelligenten Koffer, der das Reisen künftig stressfreier machen soll.
Koffer Smartcase: mit Sensoren ausgestattet
Der „Smartcase“-Prototyp ist bereits jetzt in der Lage, sich an die Fersen einer bestimmten Zielperson zu heften, und dann konsequent ihre Verfolgung aufzunehmen. „Unser System beruht auf einer Kombination mehrerer Sensoren“, erklärt Joshua Summa. Kernstück ist eine Kamera, die denjenigen erkennt, dem sie folgen soll, und jede seiner Bewegungen erfasst. Hinzu kommen drei Ultraschallsensoren, die unter anderem permanent Entfernungen messen und so etwa dabei helfen, Hindernisse zu erkennen und ihnen, wenn nötig, auszuweichen.
Die Messdaten der Sensoren laufen in einem Mikro-Prozessor zusammen, der die Informationen auswertet, weiterarbeitet und entsprechende Befehle an die Elektromotoren der Räder des Koffers weitergibt. Dies alles haben die Studenten dem Prozessor beigebracht. „Wir haben das System so angelernt, dass es mit den Daten der Sensoren die Route permanent neu berechnen kann und entsprechende Signale an den Motor sendet“, sagt Joshua Summa.
„Die Einsatzmöglichkeiten eines solchen Sensorsystems lassen sich noch weiterdenken: etwa im Transportbereich oder in der Lagerlogistik“, erläutert Summa das weitere Potenzial der Erfindung, an der die vier Nachwuchsingenieure derzeit arbeiten.
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