Fraunhofer-Forscher stellen erste Ergebnisse aus dem Projekt Sterihealth vor: Hier geht es um eine neue Sterilisationstechnologie und einen hocheffektiven Hygienesicherungsprozess, der keimfrei verpackte Medizinprodukte zur Verfügung stellen soll.
Zu den größten Risikofaktoren bei der medizinischen Behandlung zählen postoperative und nosokomiale Infektionen. Die dafür erforderlichen zusätzlichen Mittel werden auf 1 bis 2 Mrd. Euro pro Jahr beziffert. Hieraus ergibt sich ein wachsender gesellschaftlicher und politischer Druck.
Sichere, flexible und schnelle Hygienesicherungsprozesse minimieren das Infektionsrisiko. Problemfälle bei den derzeit eingesetzten Verfahren sind aber insbesondere thermolabile Mikrosysteme, Instrumente beziehungsweise Implantate mit intelligenter Elektronik/Sensorik sowie zelltherapeutische Präparate.
Um die Defizite der bisher eingesetzten Verfahren zu minimieren, haben die beteiligten Fraunhofer-Institute FEP, IBMT, IKTS, ITEM, IVV, IVV Dresden und IZI in dem von der Fraunhofer-Gesellschaft geförderten Projekt Sterihealth einen hocheffektiven Hygienesicherungsprozesses entwickelt, der die Bereitstellung keimfrei verpackter Medizinprodukte in Krankenhäusern, Arztpraxen und Altenpflege ermöglicht. Den Kern dieses Gemeinschaftsprojektes bildet die transdisziplinäre Technologieentwicklung zur Miniaturisierung der bekannten Strahlensterilisation auf Basis der schonenden, jedoch hochwirksamen Niederenergie-Elektronenstrahltechnologie, um eine Vor-Ort-Sterilisation von Medizinprodukten innerhalb weniger Sekunden zu ermöglichen.
Das nächste Ziel des Konsortiums ist die Finalisierung des Mini-Sterilisators. „Dazu bieten wir Industriepartnern eine Mitarbeit und die Möglichkeit an, ihre Kompetenz und den Marktzugang in diesem Gebiet einzubringen. Gleichzeitig hoffen wir natürlich bei diesem sensiblen Thema auch auf die Unterstützung durch Politik und Fördergremien“, sagt Frank-Holm Rögner, Projektleiter am Fraunhofer FEP.
Das Konsortium lädt deshalb zum Workshop Sterihealth – Neue Möglichkeiten zur effektiven Vor-Ort-Sterilisation ein, der am 3. Februar 2015 im Fraunhofer FEP in Dresden stattfinden wird. Dort stellen die Forscher die bisher erreichten Projektergebnisse sowie den Demonstrator vor. Dieser Workshop bietet interessierten Partnern aus Industrie, Verbänden und Wissenschaft die Möglichkeit zum Gedankenaustausch.
Weitere Informationen: s.fhg.de/jRv www.fep.fraunhofer.de www.sterihealth.de
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