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Intelligente Wundauflagen entwickeln

Interdisziplinäre Forschung
Intelligente Wundauflagen, im Ausbildungsnetzwerk entwickelt

Intelligente Wundauflagen, im Ausbildungsnetzwerk entwickelt
Intelligente Sensorpflaster können Infektionen erkennen. Solche Wundauflagen sollen im internationalen Ausbildungsnetzwerk entstehen (Bild: Fokos)
Für die Entwicklung intelligenter Wundauflagen fließt das Know-how von 17 Partnern aus Europa zusammen. Die beteiligten Forscher erhalten eine umfassende Ausbildung in vielen verschiedenen Disziplinen, die die Wertschöpfungskette bei der Entwicklung medizinischer Produkte bis zur Zulassung abdecken.

Infektionen an Wunden frühzeitig erkennen und behandeln zu können, ist für die Therapie wichtig – am besten sogar, ohne die Wunde oder Wundauflagen öffnen zu müssen. „Daher erforschen und entwickeln wir neue Ansätze für intelligente Wundauflagen“, erklärt Prof. Dr. Ulrich Jonas, Polymerchemiker am Zentrum für Mikro- und Nanochemie und Bio-Technologie an der Universität Siegen (Cµ). Diese sollen beispielsweise bei einer Vermehrung gewisser Bakterien automatisch antibiotikaähnliche Moleküle ausschütten, die die Bakterien abtöten.

Dazu werden im europäischen Ausbildungsnetzwerk ITN Stimulus umfangreiche Vorarbeiten aus unterschiedlichen Forschungsprojekten zusammengeführt, sowohl aus dem lokalen als auch dem europäischen Kontext. Das Netzwerk ist im Bereich Biomaterialien an den Start gegangen, unter anderem mit Beteiligung der Universität Siegen und der ursprünglich aus der Universität ausgründeten Atto-Tec GmbH, deren Spezialfarbstoffe auch in medizinnahen Anwendungen die Empfindlichkeit der Sensorik erhöhen können. Insgesamt arbeiten neun geförderte und acht assoziierte europäische Partner zusammen.

Entwickler der Wundauflagen erhalten umfassende Ausbildung

Die Teilnehmer von Stimulus erhalten eine bislang einzigartige Ausbildung in Disziplinen wie der organischen, makromolekularen, physikalischen und der Materialchemie, Materialwissenschaften, Elektroingenieurwissenschaften, Biotechnologie, Medizin, und Mikrobiologie. Darüber hinaus sind unter anderem Experten für regulatorische und Zulassungsfragen, Patentanmeldung oder Ausgründungen beteiligt sowie Vertreter von mittelständischen und großen Unternehmen und Kliniken Teil des Schulungsnetzwerkes. So wird die gesamte Wertschöpfungskette bei der Entwicklung medizinischer Produkte von den naturwissenschaftlichen Grundlagen bis zur Zulassung von Prototypen abgedeckt.

ITN Stimulus ist als Exzellenzprogramm ausgelegt. Innerhalb von 36 Monaten werden die Forscher zur Promotion geführt. Dabei sind Aufenthalte an Partneruniversitäten, Forschungseinrichtungen und bei Industriepartnern vorgesehen. Hierdurch erhalten die Teilnehmer eine fundierte interdisziplinäre und multisektorale Ausbildung. Das Netzwerk wird als „European Training Network (ETN)“ im Rahmen der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (MSCA) von der Europäischen Union gefördert.

Kontakt zu den Forschern:
Prof. Dr. Holger Schönherr
Physikalische Chemie
E-Mail: schoenherr@chemie.uni-siegen.de

Prof. Dr. Ulrich Jonas
Makromolekulare Chemie
E-Mail: jonas@chemie.uni-siegen.de

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