Konventionelle Verfahren zur Datenverarbeitung erfassen die gesamte anfallende Datenmenge, was häufig zu stark redundanten Messsignalen führt, die dann erst in einem weiteren Schritt ausgewertet werden müssen. Dies ist nicht nur mit hohem Aufwand verbunden, meist wird für den jeweiligen Arbeitsprozess auch nur ein geringer Anteil des angefallenen Datenmaterials benötigt.
Mit der Forschergruppe Sigmasense („Signalverarbeitung für die Materialdatengewinnung mit intelligenter Sensorik“) arbeitet die Technische Universität Ilmenau gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP aus Saarbrücken seit Anfang 2018 an innovativen Methoden zur Gewinnung intelligenter Daten. Der neue Ansatz: Bereits im Sensor nur das aufzeichnen, was auch tatsächlich benötigt wird.
Der wissenschaftliche Leiter von Sigmasense, Dr. Florian Römer, will „intelligente“ Sensoren schaffen: „Statt einfach immerzu Daten aufzuzeichnen, sollen die Sensoren denken lernen und selbstständig entscheiden, welche Daten relevant sind und welche nicht. So behalten wir nur den Teil der Daten, der auch gebraucht wird.“
Selektierte, verdichtete Daten gewinnen
Statt großer Datenhalden, die aufwendig vorgehalten und nach bestimmten Mustern durchsucht werden müssen, könnten so selektierte, verdichtete Daten gewonnen werden. Willkommener Nebeneffekt: Das neue Verfahren senkt den Energieverbrauch der Sensoren, der Kommunikationsschnittstellen und der Datenspeichereinrichtungen. Ergebnis wären nicht nur intelligente, sondern auch „grüne“ Sensoren.
Um die gesteckten Forschungsziele zu erreichen, plant die TU Ilmenau in Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Gesellschaft eine neue Professur, die die Arbeiten der bestehenden Forschergruppe Sigmasense intensivieren soll.
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