Zur Qualitätskontrolle großflächiger Objekte aus der Halbleiter- und Elektronikindustrie oder zur schnellen Überprüfung biologischer Proben hat das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie (IPT) aus Aachen ein High-Speed-Mikroskop entwickelt: Es digitalisiert Proben mit bis zu 500 Bildern pro Sekunde.
Der neue Aufnahmeprozess kombiniert eine Vielzahl an Aufnahmen zu einem großen Gesamtbild. Um die Probe mit sehr hohen Bildraten zu digitalisieren, bewegt der Mikroskoptisch das Objekt während der gesamten Aufnahme. Da dieses jeweils nur extrem kurz mit einem Blitz belichtet wird, ist die Aufnahme frei von Bewegungsunschärfe und wird dank echtzeitfähiger Hardware-Autofokussysteme an jeder Stelle scharf abgebildet.
Anhand von Smart Glasses lässt sich das System mit einer Gestensteuerung kombinieren und noch effizienter steuern und bedienen. Sie bestehen aus einer 3D-Brille, die mit einem Sensor zur Gestenerkennung verbunden ist. Hält der Nutzer seine Hand über den Sensor, kann er die Aufnahmen des High-Speed-Mikroskops mit intuitiven Bewegungen verschieben, zoomen, einfrieren und speichern.
Der Scanprozess kombiniert ein echtzeitfähiges Datenhandling mit einer leistungsfähigen Bildvorverarbeitung, die dank GPU-Unterstützung nahezu ohne Verzögerung abläuft.