Okkluder aus Titan-Nickel-Legierungen können allergische Reaktionen hervorrufen. Jenaer Wissenschaftler haben die Implantatoberfläche mit Titanoxid überzogen und so optimiert, dass Nickel nicht freigesetzt werden kann.
Ein Loch in der Herzscheidewand wird bei einem minimalinvasiven Eingriff mit einem Doppelschirmchen verschlossen. Diese Okkluder müssen enormen Belastungen standhalten, was hohe Ansprüche an das Material stellt. Als besonders geeignet haben sich Titan-Nickel-Legierungen erwiesen, doch die können Allergien verursachen. Materialwissenschaftler der Universität Jena um Prof. Dr. Markus Rettenmayr haben die Oberfläche mit Titanoxid überzogen: Dadurch werde der Kontakt des Nickels mit dem Gewebe normalerweise verhindert. Die elastische Verformung während der Implantation und die Beanspruchung im Herzen können jedoch zu Rissen und Abplatzungen der äußeren Schicht führen. In seiner Doktorarbeit untersuchte Andreas Undisz die verursachenden Mechanismen. Auch gelang es ihm, mit Wärmebehandlung und elektrochemischen Reaktionen die mechanische Stabilität der Titanoxidschicht zu optimieren. Um die Herstellerfirma Occlutech beim Zulassungsverfahren zu unterstützen, wurde ein Testgerät entwickelt. Zehn Millionen Mal simuliert es in etwa sieben Wochen den Herzschlag. Ziel ist es, das Implantatmaterial für den lebenslangen Einsatz verlässlich zu machen.
Unsere Webinar-Empfehlung
Erfahren Sie, was sich in der Medizintechnik-Branche derzeit im Bereich 3D-Druck, Digitalisierung & Automatisierung sowie beim Thema Nachhaltigkeit tut.
Teilen: