Für Menschen ist es normal: Taucht ein Problem auf, denken wir über mögliche Handlungsschritte nach und entscheiden uns dann für eine Vorgehensweise. Forscher der Universität Bielefeld arbeiten daran, dass auch Roboter dieses Probehandeln realisieren können. Dabei haben die Wissenschaftler des Exzellenzclusters Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) beim von ihnen entwickelten Roboter Hector besondere Fähigkeiten gefunden: Sie deuten darauf hin, dass dieser ein Bewusstsein besitzt. Um ihr Ziel zu erreichen, entwickelten die Forscher ein reaktives System auf Insektenbasis. Hector ähnelt einer Stabheuschrecke und reagiert auf Umweltreize, er kann also etwa über einen Stein klettern, wenn dieser im Weg liegt. Da sein System um kognitive Komponenten erweitert wurde, kann der Roboter unterschiedliche Verhaltensweisen durchspielen und überlegen, welche Handlungsoptionen bestehen. Noch ist der Bau von Hector nicht abgeschlossen, sein virtuelles Gegenstück am Computer ist jedoch zu 90 % fertiggestellt. In der Theorie sind sich die Forscher daher sicher, dass Hector Probehandeln kann. Zudem entdeckten sie emergente Fähigkeiten, die auf ein Bewusstsein hindeuten – Fähigkeiten also, die nicht ins System eingebaut wurden und doch vorhanden sind. Zu den Aspekten von Bewusstsein, die der Roboter entwickelt hat, zählen unter anderem Intentionen sowie die globale Zugänglichkeit: Gedächtniselemente sind zugänglich, auch wenn gerade etwas anderes gemacht wird.
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