Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) in Bremen haben den Klebeprozess in Endoskopen so optimiert, dass die Klebstoffschichten Temperaturschocks ohne Schäden überstehen.
Operiert ein Chirurg mit dem Endoskop, muss er sich auf die Bilder verlassen, die es ihm zeigt. Deshalb dürfen sich Klebungen in der Optik selbst unter extremen Bedingungen nicht lösen, etwa beim Sterilisieren, wo schnell erhitzt und abgekühlt wird.
Als besonders gut geeignet erwiesen sich Klebstoffe, die mit ultraviolettem Licht und danach mit Wärme gehärtet werden. „Darüber hinaus haben wir den ganzen klebtechnischen Prozess verbessert“, sagt Dr. Thomas Gesang, Spezialist für Mikrokleben am IFAM. Der Härtungsprozess wurde optimiert, sodass weniger innere Spannungen auftreten: „So hält die Schicht stärkeren äußeren Belastungen stand“, erklärt der Bremer. Die Optimierung umfasste die Abstimmung von UV- und thermischer Härtung sowie die Auswahl geeigneter Klebstoffe. Außerdem ist es bei der Härtung des Klebstoffs durch UV-Licht vorteilhaft, wenn das Licht an jedem Punkt gleich intensiv ist – nur so bleibt die Schicht homogen und spannungsarm. Endoskope, die mit der neuen Technik geklebt wurden, haben im Test mehr als tausend Sterilisationen unbeschadet überstanden.
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