Die Universität Bielefeld stellt ein neues Assistenzsystem für die industrielle Fertigung vor. Das Gerät erkennt Werkstücke und zeigt durch eine Projektion auf der Arbeitsfläche an, wie diese montiert werden müssen.
Das neue Assistenzsystem heißt „Promimo“ –kurz für Prozessintegrierte Mitarbeiter-Unterstützung in der Montage – und kann zum Beispiel die Montage eines Getriebemotors unterstützten. So zeigt es mit der Projektion auf seiner Arbeitsfläche, an welchen Stellen zusätzliche Teile angebracht werden müssen und weist auf häufige Montagefehler hin. „Eine Besonderheit des Gerätes ist, dass die Mitarbeiter direkt während der Arbeit selbst Hinweise und Fehler eingeben können“, erklärt Prof. Jochen Steil, Geschäftsführer des CoR-Lab, dem Forschungsinstitut für Kognition und Robotik der Universität Bielefeld. „Durch die Eingabe von Reklamationen und Instruktionen lassen sich Fehlerquellen des Montageprozesses aufdecken. Mit gezielten Anleitungen können diese Fehler dann vermieden werden.“ Die Prozess- und Produktqualität wird damit verbessert.
Hinzu kommt, dass Industriearbeiter das Gerät leicht mit Anleitungen für neue Werkstücke ausstatten können, ohne es programmieren zu müssen. Eine Kamera zeichnet dafür Schritt für Schritt auf, welche Handgriffe bei der Montage zu berücksichtigen sind. Die Anleitung geht per E-Mail an einen Produktmanager, der die neue Instruktion dann nachbearbeitet und freigibt. „Weil das Gerät mit Projektionen arbeitet, ist es auch für feuchte Umgebungen geeignet“, sagt Stefan Rüther vom CoR-Lab. Der Ingenieur ist einer der Entwickler des Systems.
Der Forschungsprototyp Promimo wird gemäß den Anforderungen von „Industrie 4.0“ entwickelt. Das Forschungsinstitut CoR-Lab treibt die Weiterentwicklung des Systems in Zusammenarbeit mit Industriepartnern voran.
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